Basement Revolver (Band) | Portrait

Basement Revolver probieren etwas aus. Während sich im Dream-Pop die Gitarren häufig bedeckt halten und nicht zu sehr anecken, dreht die kanadische Band den Overdrive auf und versieht ihre Musik mit einer Ladung Grunge. Hier könnt ihr das Trio aus Hamilton genauer kennenlernen und im Interview von ihnen erfahren, wieso auf ihrer starken ersten Scheibe „Heavy eyes“ so viele mittellange Songs sind.

Gut getroffen:

Musikstil – das sagt die Band:

„Basement Revolver plays introspective indie rock music, reminiscent of The Pixies and the Yeah Yeah Yeahs.“ sagt die Bandcamp-Bio des Trios.

So klingen Basement Revolver eigentlich:

Wie die mörderisch gute Mischung zweier Genres, die sich im Kopf der meisten Leute zunächst mal nicht vereinbaren lassen. Auf dream-poppige Strukturen und die ordentlich mit Hall versehene Stimme von Sängerin Chrissy treffen eine wilde Rhythmus-Sektion und verzerrte Fuzz-Gitarren, an der Grenze zur Rückkopplung. Manchmal lassen sich insbesondere im Gesang The Cranberries raushören – zumindest wenn diese denn nicht zur Weltberühmtheit sondern zur anspruchsvollen Alternative-Band verkommen wären.

Mitglieder:

Trotz teils vielfältiger Sphären bestehen Basement Revolver einzig aus drei Musikern, die jeweils ein dominantes Instrument bedienen. Sängerin Chrisy kümmert sich außerdem um die angesprochenen verzerrten Gitarren, während Brandon in Becken und Trommeln haut und Nimal am Bass versucht, den Laden zusammenzuhalten. Die drei haben sich im kanadischen Hamilton (unweit von Toronto und der USA-Grenze) übrigens in der Schule kennengelernt.

Besonderheit:

Die Kanadier treffen mit ihrem Experiment den berühmten Nerv, der sonst eigentlich ausschließlich vom Shoegaze bedient wird – ohne aber eben nur annähern zu shoegazen. Basement Revolver sind direkter, ausdrucksvoller und kommen schnörkelloser ins Ziel und vermischen dabei trotzdem gekonnt träumerische Welten mit fuzzenden Gitarren.

Aktuelles Werk:

Nach jahrelangem Hin und Her zwischen EPs und Einzelsingles veröffentlichen Basement Revolver endlich ihr erstes Album mit den Namen „Heavy eyes“. Dieses bietet neben alten Hits wie „Johnny“ und dessem musikalischer Nachfolger auch frische Kost. Das langsame aber sich weit ausbreitende „Baby“ macht den Anfang, ehe das flotte „Dancing“ den Turbo zündet. Das emotionale „Knocking“ lässt sich fünf Minuten Zeit und verzichtet dabei auf Percussion, die sich dann in „Words“ wieder austoben darf. Der dröhnende Abschluss besteht aus der krachigen Dampfwalze namens Titeltrack und „Diamonds“, welches sich seiner gefühlvollen Art zum Trotz am Ende ohne Gegenwehr dem fiependen Gitarren-Feedback ergibt.

Zentraler Song:

Das an dritter Stelle angesetzte „Dancing“ holt aus jedem teilnehmenden Instrument die Höchsleistung heraus. Während der Bass mit einer schönen Partie den Anfang leitet, treibt das nimmer müde werdende Schlagzeug die hier dramatisch agierende von Chrissy voran. Einer bedrohlichen Strophe folgt ein sanfter und gleichzeitig überladener Refrain, der vor allem nach seiner Wiederholung in ein episches Sound-Gewitter ausartet. Hier nehmen Chrissy’s Delay-Gitarren den immensen Raum ein und ermöglichen ein kurzes, aber sehr feines Finale von „Dancing“.

Fun-Fact:

Kostenfrei bekommt ihr einen Song von Basement Revolver derzeit auf dem starken „Oh! Canada“ Sampler, den The Line Of Best Fit bereits zum 31. Mal kuriert. Holt euch hier „Johnny Pt. II“ und über ein ganzes Dutzend weiterer Songs von kanadischen Top-Künstlern.

Das sagen die Zyniker:

Wer soll das hören? Für harte Jungs zu sanft, für weiche Träumer zu hart.

Passend zu:

Lauten Aufräum-Sessions in der ganzen Bude. Mit Basement Revolver kann man gerne mal den Staubsauger übertönen und die Gitarren rauschen lassen. So wirkt das wunderbar eingefangene Gitarren-Feedback ganz echt.

Drei Fragen an Basement Revolver

First of all, congrats to the awesome debut album „Heavy eyes“. There are already released songs on there, so I guess it’s been some time since it’s in the making. Can you explain how the last years led up to that record?

So the songs on the record are pretty much an autobiography for the past four-ish years? They are songs that I wrote in some good times, and some really bad times. Mostly, they represent growing pains. That’s why we decided to name ‘Heavy Eyes’ as the title track, we felt that it encompassed the vibe of all the songs. I think once we got everything together in the studio, it just all came together pretty nicely and worked, so yeah!

Most of your songs stay quite short even though you get into amazing instrumental parts like at the end of „Dancing“. How come you don’t make these epic solo parts any longer?

I think if you draw things out too long it can get boring? Maybe that is just a personal taste thing. Somehow all the songs that I write end up being around 3.5 minutes and I have no clue why.

Canadian and American music magazines are totally into you guys and I’m sure that your music could totally work in Europe. What are your plans to come and visit us over here? 🙂

We just crossed the pond for the first time in the spring for The Great Escape Festival in Brighton – which was a blast. We are definitely planning to come back, and we would love to see more of Europe!

Hört euch hier durch die Diskographie von Basement Revolver. Auf Tourdaten in Europa müsst ihr euch derzeit noch gedulden – werdet sie aber im Fall der Fälle hier erfahren!

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