Ben Deen (Sänger)

Gut getroffen:

Mitglieder:

Wie an Internetpräsenz und Art der Musik unschwer zu erkennen ist Ben Deen ein Solokünstler. Und das nicht, weil niemand mit ihm rumhängen will. In verschiedenen Bands hat Ben Deen auch schon gespielt – für dieses Projekt hat sich der Ex-Münchener und Nun-Leipziger aber nur sich selber bzw. der Akustikgitarre verschrieben.

Musikstil – das sagt Ben Deen:

„klassischer Singer/Songwriter“ + „erinnert dabei an Künstler wie „Tallest Man on Earth“ oder auch „Frank Turner“, sowie an Größen der 60er und 70er à la Neil Young und Jim Groce.“

geklaut aus der Facebook-Bio.

So klingt Ben Deen eigentlich:

Wie die coole Akustiksau, die zu intensive Musik macht, um auf der Straße Pennies zu verdienen. Es wäre zwar nicht so, als dass niemand stehen bleiben würde, wenn der kleine Mann mit der großen Stimme (Parallele zu Tallest Man On Earth) in der Fußgängerzone stehen würde. Seine von Fingerpicking begleitende und zerbrechliche Musik verdient jedoch ein wenig mehr Aufmerksamkeit und wäre vor Läden wie promod und H&M pure Verschwendung.

Hauptzielgruppe:

Gitarrenschwärmer und Schwärmerinnen, die gutes Songwriting dem Groove und der Party vorziehen. Zumindest für den Moment. Und Personen, die einfach auch mal gut zuhören können und sich auf die nackte Gitarre und die direkte Stimme einlassen können. Da sollten keine Gossip-Geschichten zu ausgetauscht werden.

Das sagen die Zyniker:

Gebt dem Jungen eine Band, sonst schlaf ich ein!

Aktuelles Werk:

Als Ben Deen hat der Exil-Bayer tatsächlich erst einen Track veröffentlicht. „The gambler“ ist ein kleines Stücken voll ausgefeilter Gitarrenarbeit und einprägsamer Melodien. Während sich Ben Deen lange in gewohnten Tonlagen herumschlägt, ist das letzte Drittel durchaus gewagt und zeigt, in welche Höhen sich der kleine Mann so schaukeln kann.

Gut gesagt:

The chaos came and found me
kurz, brutal und schön. aus „The gambler“

Fun-Fact:

Bevor Ben Deen seine Segel in der Hipster-Hochburg des Ostens aufschlug, war er durchaus erfolgreicher Sänger der Münchner Combo Getting Private in Public. Die folkigen Elemente lassen sich bereits in den Werken der alten Band erkennen, wurden dort aber mit einer guten Portion Rock’n’Roll aufgepeppt, wie im eingängigen „No lessons learned“. Mal gucken, ob der Kollege nun seine Lektionen gelernt hat.

Passend zu:

Zum Vorglühen oder Pre-Ausgehen liefert Ben Deen vielleicht nicht unbedingt den perfekten Soundtrack. Viel besser passen die ruhigen Stücke zu den bier- oder weinseligen Momenten, in denen man einfach in der Gegend herum starrt und sich überlegt wie schön oder unschön die Welt gerade so ist. Da ein kleiner Gitarren- und Gesangshauch von Ben Deen und gut ist!

Drei Fragen an Ben Deen

1) Du hast bis jetzt genau einen Song rausgebracht – und zwar nur über Soundcloud. Wieso diese Plattform und diese Strategie?

Mir war’s erstmal wichtig, die Songs die ich rausbringe gratis zur Verfügung zu stellen und für jeden ohne viel „Anmeldungs Tam Tam“ zugänglich zu machen. Da bietet sich Soundcloud natürlich an. Der Plan der hinter dem ganzen steckt ist, dass ich immer nach ca. 3 Monaten meine 1-2 lieblings Songs die in der Zeit entstanden sind rauspicke und in gehörtem Stil aufnehme. Am Ende des Jahres kommt dann hoffentlich ein feines, kostenfreies Akustik Album dabei raus. Bei dieser Session warens 3 Songs aus 6 Monaten, das heisst zwei kommen noch ;).

2) In einer Zeit, in der man am Computer ein ganzes Orchester kreieren kann, konzentrierst du dich auf die Gitarre und die Stimme. Wieso dieser Minimalismus?

Da gibt’s 2 Antworten.
Zum einen hab ich schon immer Musik in der Art geliebt und auch gemacht, das ist einfach so passiert. Kam wahrscheinlich unter anderem durch meinen Vater, der viel Dylan und Tracy Chapman gehört hat.
Zum anderen, hat mich auch immer nur interessiert, wie ich einen Song schreibe, wie ich ihn singe und wie ich mich dazu begleite. Alles dahinter war einfach nicht so wichtig für mich, was nicht heisst, dass ich „fette Produktionen“ nicht auch geil finde oder mir mich darin nicht vorstellen kann. Aber ich schreibe meine Musik schon gerne so, dass die Leute live auch das hören können, was sie im Vorfeld auf Band kriegen. Ich spiele alleine, also: Gesang, Gitarre und Text.

3) Deine Facebook-Page hältst du ausschließlich in schwarz-weiß und bestickst sie mit schicken Fotos. Wie wichtig ist Style für dich heutzutage in der Musik?

Na, in einer Zeit in der sich jeder „öffentlich“ so inszenieren kann, wie er gesehen werden möchte und das ganz ohne professionelle Unterstützung, ists ja nur logisch, dass das immer wichtiger wird, bzw. nicht mehr wegzudenken ist. Das Wort „Marke“ schwirrt immer und überall herum, so auch in der Musik. Style ist mir aber auch persönlich einfach sehr wichtig, also bringe ich meinen in meine Musik und in mein öffentliches Auftreten ein. Das ist zu nem Teil aber auch einfach angeborene Eitelkeit ;).

Auf Spotify gibt’s Ben Deen vorerst nicht zu hören. Aber guckt doch mal bei Soundcloud rein. Sein Release-Konzert spielt der Songwriter am 14. Juni im Garten des Ilses Erika’s in Leipzig. Eintritt ist frei! that new music blog begleitet den Konzerttag auf Instagram.

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