Der Jahresrückblick auf that new music blog | Im Februar kommen die Highlights u.a. von Geowulf, Nada Surf, Holly Miranda, Leon of Athens, Mydy Rabycad, Listener und Franz Ferdinand. Viel Spaß!
Album | Geowulf – Great big blue
„Great big blue“ nennen Geowulf plakativ ihr Debütalbum und meinen damit natürlich den großen, blauen, riesige Teile der Erde bedeckenden Ozean. Unfern von diesem lassen sich die elf traumhaften Stücke auch am allerbesten genießen. Das von Australien nach London gezogene Duo verzaubert mit eingängingem Dream-Pop, der manchmal von Slide-Gitarren, dann wieder von träumerischen Synthesizern gestaltet wird. Schon im Vorjahr gelang Geowulf mit „Saltwater“ ein derartiger Coup, dass die Ultra-Lifestyle-Bierbrauer von Corona jenen Song gleich mal als Soundtrack ihrer Kampagne verwendeten. Doch auch die anderen zehn Tracks von „Great big blue“ stehen dem in wenig nach und erfrischen eben so wie die ins kühle Bier gleitende Limette. Ein sandiger Traum!
*Hier findet ihr ein Bandporträt von Geowulf*
Band | Nada Surf
Nada Surf? Die haben doch dieses Jahr gar keine neue Musik rausgebracht? Haben sie auch nicht. Dafür sind Matthew Caws und seine Jungs auf die wunderbare Idee gekommen, zum Geburtstag ihres Klassiker-Albums „Let go“ mit eben jenem Meisterwerk auf Tour zu gehen. Ich durfte diese geniale Chose in La Rochelle im Februar live erleben – und war nach anfänglicher Skepsis aufgrund von Location und einem steifen Beginn hin und weg. Die smoothen Rocker spielten in einem ersten Set „Let go“ in seiner Fülle und Hülle, gingen schließlich von der Bühne, um in einem zweiten Set Highlights aus der gesamten Karriere darzubieten. Ein ausführlicher Abend mit Nada Surf also, der endgültig dazu führte, dass ich mich in Lockenkopf Daniel Yorca und Co. verliebt habe. „Kilian’s red“, „Paper boats“, „Hi-speed soul“ – was für geniale Songs, die im zweiten Set von den starken „See these bones“, „The fox“ und und und ergänzt wurden.
*Hier findet ihr den ausführlichen Konzertbericht der La-Rochelle-Show*
Solo-Act | Holly Miranda
Nur haarscharf am Album-des-Monats-Titel vorbeigeschrammt ist Holly Miranda mit ihrer ausgefeilten Platte „Mutual horse“. Dafür hat sich die emsige Amerikanerin das Abräumen dieser Kategorie redlich verdient. Wahnsinn, wie die Musikerin durch die 14 Stücke der Platte führt und bei mit Rock, Soul, Folk und Piano-Pop flirtet. Es wirkt fast so, als wäre jeder Track in einer anderen Sprache geschrieben und doch gibt die Gesamtheit, angeführt von Highlights wie „On the radio“ und „Exquisite“, ein überzeugenden, klares Bild ab. Auf einem Niveau mit dem Feist-Meisterwerk „The reminder“.
*Hier findet ihr nochmal die lange Video-Review zu „Mutual horse“*
Video | Leon of Athens – Xenos
Kalimera Griechenland! Ein Land, welches in der Indie-Musik eine eher kleinere Rolle spielt, geriet dieses Jahr aufgrund zweier Künstler in den Mittelpunkt. Vor dem bombastischen Theodore-Album, zeigte der talentierte Leon of Athens mit dem schönen „Xenos“ auf vielseitige Art und Weise, was er drauf hat. Dass die Griechen neuerdings nicht nur Indie-Musik können, zeigt das aufwändige Video zum Titeltrack.
*Hier könnt ihr Leon of Athens im Porträt kennenlernen.*
Und sonst so?
Ein musikalisch sehr variabler Monat. Die Jungs von Listener bauen auf ihrer neuen Platte zwar vermehrt auf Gesangselemente, bleiben ihrem weirden Rock aber trotzdem treu. Zurück zu den Wurzeln geht es hingegen zumindest teilweise für Franz Ferdinand, die auf einer in jeglicher Hinsicht durchmischten Platte mit einigen Lichtblicken wie „Feel the love go“ verzücken. Friede Merz bietet eine musikalisch spannende EP, GoGo Penguin spinnen mit ihrem Modern-Jazz träumerisch-verstörende Welten auf, während Mydy Rabycad die wohl kurzweiligste Party des Jahres schmeißen. Auf ihrem Album „M.Y.D.Y.“ wird von vorne bis hinten durchgetanzt.
Hier findet ihr eine kleine Song-Zusammenstellung aus dem Februar: