Review zu „Alles ist jetzt“ von Bosse | Glück gehabt! Auch auf seinem siebten Album ist Axel Bosse sich treu geblieben. „Alles ist jetzt“ wartet trotz des großen Erfolgs des Braunschweigers mit vielen spannenden Details und gewohnt tollen Melodien auf. Hier in der Review.
Hach, Bosse. Zwischen all den langweiligen Mark Forsters und Max Giesingers ist der gute alte Axel Bosse vielleicht noch gemeinsam mit seinem Erfurter Kollegen Clueso ein großer Lichtblick. Eine Hoffnung, die zeigt, dass deutsche Popmusik, die eine jede Menge Leute gut finden, noch längst nicht einfallslos oder glattgebügelt sein muss. Nach zwei Indie-Alben, die eher der Hamburger Schule zugeneigt waren, zeigt der gebürtige Braunschweiger das spätestens seit „Taxi“ und dem zugehörigen Überhit „Drei Millionen“. Besonders beeindruckt war ich aber immer vom folgenden „Wartesaal“, welches neben den famosen Texten musikalisch abwechselnd war und damit die Zucker-Melodien eindrucksvoll in Szene setzte. Danach ging’s für Bosse richtig steil und – ja, zugegeben – ich habe mich davon etwas abschrecken lassen. Jetzt aber wieder richtig Lust gehabt sein neuestes Werk „Alles ist jetzt“ anzuhören. Und auch wenn Aki inzwischen die ganz großen Hallen füllt, hat er von seiner musikalischen DNA nichts eingebüßt. Klar, heute brettert ein „Hallo Hometown“ ein bisschen glatter und dicker produziert durch den Raum. Auf kleine Spielereien wie das tolle Gesangssample verzichtet Bosse auch nicht und bleibt sich mit jenen Details selbst treu. Da wird ein Song mal von Gitarren getrieben („Pjöngjang“), mal zieht der Bass den Beat voran („Die Befreiung“), mal ein Klaviert wie in „Augen zu Musik an“. Insbesondere der starke Anfang um den tollen Pop-Song „Alles ist jetzt“ mit monumentalen Brass-Synthies überzeugt – nur den ruhigen Stücken wie „Indianer“ und „Ich warte auf dich“ fehlt zumindest in den ersten Hörgängen die herzzereißende Tiefe von „Wende der Zeit“, „Nächsten Sommer“ oder „Niemand vermisst uns“. Dafür liefert die Platte ansonsten schnörkellos ab und lässt Herrn Bosse auch immer wieder neue Sphären erkunden, wie das ganz fantastische „Süchtig“ beweist. Und auch beim siebten Album bin ich eben noch ein bisschen süchtig nach dem charismatischen Mann aus Braunschweig.
Werdet auch mal ein bisschen abhängig von Axel Bosse und hört euch nun durch „Alles ist jetzt“.
Hier könnt ihr euch mit vielen anderen Leuten von Bosse überzeugen lassen:
Alles Ist Jetzt Clubtour 2018
01.11. Cottbus – Gladhouse
02.11. Chemnitz – AJZ Talschock
05.11. Dortmund – FZW Freizeitzentrum West
06.11. Bremen – Schlachthof
07.11. Rostock – M.A.U. Club
09.11. Kiel – Halle 400
10.11. Hamburg – Große Freiheit 36
11.11. Berlin – ASTRA Kulturhaus
22.11. Fulda – Kreuz
24.11. Freiburg – E-Werk
26.11. Ravensburg – Konzerthaus
27.11. Nürnberg – Löwensaal
28.11. Regensburg – Eventhall-Airport
02.12. Heidelberg – halle02
Alles Ist Jetzt Tour 2019
11.03. Stuttgart – Liederhalle Beethovensaal
12.03. München – Tonhalle
13.03. Saarbrücken – Saarlandhalle
15.03. Offenbach – Stadthalle
16.03. Münster – MCC Halle Münsterland
17.03. Erfurt – Thüringen-Halle
19.03. Berlin – Columbiahalle
20.03. Berlin – Columbiahalle
22.03. Hamburg – Sporthalle
23.03. Hamburg – Sporthalle
25.03. Leipzig – Haus Auensee
26.03. Hannover – Swiss Life Hall
27.03. Bremen – Pier 2
29.03. Köln – Palladium
30.03. Köln – Palladium
22.08. Bochun – Zeltfestival Ruhr
23.08. Dresden – Junge Garde
24.08. Braunschweig – Volksbank BraWo Bühne