Boundaries – Boundaries (EP) | Review

Review zur „Boundaries“ EP von Boundaries | Die Post-Punk-Welle treibt weiter voran und schwappt nun nach Dänemark über. Boundaries aus Kopenhagen bieten auf ihrer selbstbetitelten EP Lehrbuchunterricht zum Thema Post-Punk und reihen sich damit in die große Riege spannender Post-Punk-Bands im Jahr 2018 ein. Hier in der Review.

Post-Punk scheint en vogue zu sein im Jahr 2018. Zu Jahresbeginn haben shame mit ihrer F***-Off-Attitüde und extrem viel Power bewiesen, dass besonderes Charisma immer noch wichtiger ist als ausgetüftelte Instrumentenkenntisse; im Sommer spielten sich Idles mit einer eher positiveren Interpretierung des Genres in viele offene Herzen. In dieser letzten Oktober-Woche gibt es die volle Post-Punk-Dröhnung im Doppelpack. Neben den hier vorgestellten Visions in Clouds faszinieren auch Boundaries aus Dänemark – ein musikalisch hochspannendes Land, welches hier aber eher in Form von Soul, Electro und Indie-Folk für Aufsehen gesorgt hat. Das Quintett aus Kopenhagen (natürlich!) verschreibt sich aber eher düsteren Stimmungen und lässt inmitten von monotonen Beats und krächzenden Gitarren den Bass so richtig treiben. Auf ihrer ersten EP, schlicht „Boundaries betitelt, endet das ganze in einem aufregenden Abenteuer, welches anderorts aufgrund seiner Laufzeit von 25 Minuten auch schonmal als Album verwurschtelt wurde. Das dystopisch bubbelnde „Push“ liefert dabei den perfekten Einstand, insbesondere wenn es im Refrain aus dem störrischen Strophen-Riff ausbricht. Sänger Jacob verliert sich mit seiner massiven Stimme gerne in einer Reverb-Galaxie wie im verstörenden „Flesh“, welches ähnlich wie „Positive spaces“ und das großartige „Endless chase“ ein wenig den Bombast zurückschraubt. Anders ist hingegen der flotte Shoegazer „Always a way“, der sich fast schon gradlinig nach vorne bewegt. Boundaries liefern hier ein Auf-und-Ab, welches ein Mal durch die verschiedenen Sphären des Post-Punks führen und dabei aufzeigen, dass dieses Genre auch in 2018 noch zurecht en vogue ist – ohne dass man dabei jedes Mal Joy Division oder New Order zitieren muss.

Hier könnt ihr euch nun die umfangreiche EP in voller Länge anhören:

Schreibe einen Kommentar