DELUXE? Wer ist das denn?
Nein nein, dies ist keine Ultra-Special-Limited Edition sondern eine Band aus unserem großen, westlichen Nachbarland. Im Süden Frankreichs auferstanden haben sich Deluxe in die Herzen ihres Heimatlandes gespielt – mit ultra-special-limited groovigen Pop. Und wäre das nicht genug: das Wahrzeichen von Deluxe ist „la moustache“ – der Schnurrbart. Passend dazu tragen alle sechs Mitglieder einen solchen. Ok, Sängerin Lilliboy ausschließlich dank eines schrillen Kostüms.
Was kann denn nun ausgerechnet das Album „Stachelight“?
In erster Linie hat „Stachelight“ den Groove. Über 50 Minuten tanzbare Musik, ein Mix an verschiedenen Einflüssen: bisschen Funk, bisschen Reggae. Und überall die richtige Ladung Pop. Sängerin Lilliboy mimt ein bisschen die südfranzösische Version von Selah Sue und schlägt sich ziemlich atemberaubend durch die 13 Songs. Dass die Schnurrbärtler ihre ersten musikalischen Schritte in den Straßen von Aix-en-Provence gemacht haben, merkt man dem Album aufgrund der produzierten Energie an. Anstrengend wird’s dabei trotzdem nicht.
Wo sind die großen Momente auf „Stachelight“?
Die Liebe zu großen Melodien zeigen Deluxe im vierten Track „Tum rakak“ – was auch immer dieser Titel bedeuten mag. Getragen von einer funky Akustikgitarre kommt Lilliboy’s Stimme im mittleren Tempo zur vollen Geltung. Wer eher nach Party gestimmt ist: „Wait a minute“ zeigt, wo es langgeht – spätestens wenn Gaststar -M- zum quirligen Gitarrensolo ansetzt. Den Groove perfektionieren Deluxe dafür im folgenden „Tall ground“, obwohl man zum einprägsamen „Jump, jump, jump“-Refrain auch ganz nett hüpfen kann.
Klingen Deluxe eigentlich französisch?
Schwierig zu sagen. Einerseits ist da der südländische Groove, den man im tristen Niedersachsen wahrscheinlich nicht so locker aus dem Ärmel schütteln würde. Abgesehen davon liegen Deluxe zur internationalen Bekanntheit eigentlich keine Steine im Weg. Heißt: Sie singen auf Englisch und das Englisch klingt gut. Komisch, dass das Sextett aber nur in Frankreich die großen Hallen füllt und nicht wie die vergleichbare Kollegin Jain auch im Ausland. Die Live-Shows geben definitiv genug her.
Was muss ich wissen, um meine Freunde zu beeindrucken?
Drei Features haben es in vier Songs auf „Stachelight“ geschafft. Während die in Hamburg lebende Nneka schon ihren Weg in deutsche Sphären gefunden hat, sind IAM und -M- wohl nur Frankophilen bekannt. Dafür sind diese aber in Frankreich umso größer. -M- gilt dort als Superstar, hat es aber aufgrund seines französisch-sprachigen Gesangs nie wirklich ins Ausland geschafft. Auf „Stachelight“ sorgt er einerseits für erfrischende, französische Zeilen in „Baby that’s you“ und liefert das oben angesprochene Gitarrensolo in „Wait a minute“. Eine Riesenehre für Deluxe, insbesondere weil -M- hin und wieder mit ihnen auch die Bühne unsicher macht.
Wann sollte ich „Stachelight“ am besten auflegen?
Ganz einfach und ein bisschen klischeemäßig: wenn die Sonne scheint. Oder wenn sie scheinen soll, aber es nicht tut. Vermutlich würde sich jeder einzelne Track ganz gut in der „Chill Beach“ oder Roadtrip-Playlist machen. Mag heißen: Bei den ersten Sonnenstrahlen in der Küche, auf der „Pseudo-Strandparty“ auf dem Balkon – oder bei der echten Cocktail-Party im sandigen Sitzsack.
Bock bekommen? Deluxe sind mit „Wait a minute“ diese Woche in that new music mix vertreten. Den findet ihr rechts und unten auf der Seite.