Die besten, unterschätzten Songs von Mando Diao

In Deutschland sind sie einfach eine große Nummer. An „Dance with somebody“, „Down in the past“ oder „Long before rock’n’roll“ kam man in der Vergangenheit in der Indie-Dizze nicht vorbei. Dass Mando Diao im Back-Katalog noch viel mehr zu bieten haben, wissen die vielen Fans hierzulande wohl am allerbesten. Vor dem neuen Album der Schweden, dem ersten nach dem Austritt von Gustaf Noren, geht es in diesem Sinne auf die Suche nach den besten B-Seiten und wenig bekannten Albumtracks von Mando Diao.

5. Popovic

Die B-Seiten-Sammlung „The malevolence of Mando Diao“ bietet auf zwei Silberlingen mit je 20 Songs ordentlich Material. Viel passables, ein bisschen Murks und einige große Highlights, die es unverdienterweise nie auf ein Album geschafft haben. „Popovic“ ist der erste Track dieser Compilation, der sich in diese Auflistung gemogelt hat. Ursprünglich als Accessoire von „Long before rock’n’roll“ veröffentlicht, bietet „Popovic“ fünf Minuten melancholischen Pop im Lo-Fi-Format. Rauschende Gitarren, Gustafs wehleidige Stimme und eine Melodie in Beatles-Manier zeigen eine andere Seite der Schweden, die trotzdem auch 1A ist.

4. Clean town

Im Gegensatz zum Vorgänger hat es dieser ebenfalls von Gustaf gesungener Track auf das Erfolgsalbum „Hurricane bar“ geschafft – und das sogar in prominenter Position: „Clean town“ befindet sich an dritter Stelle, direkt vor dem „Down in the past“- und „You can’t steal my love“-Doppel und direkt nach „God knows“. Alles große bis sehr große Hits, unter denen das dynamische „Clean town“ scheinbar immer leiden musste. Dabei steckt es zumindest „God knows“ locker in die Tasche. Tele-Gitarren strömen durch die knapp vier Minuten und streuen das ein oder andere Solo rein – und alleine dafür darf dieser Song bei Erwähnung des genialen „Hurricane bar“-Anfangs nicht vergessen werden.

3. Waves of fortune

Noch so ein Track, der im Schatten eines Hits erschienen ist. „Waves of fortunes“ wurde auf der „Down in the past“-Single veröffentlicht und soll wohl als Gegenpart zum druckvollen Hit dienen. Mando Diao kommen in diesem sanften Song nahezu als Blues- oder Folkband um die Ecke gebogen. Das Mundharmonika-Intro ist da nur der Anfang. Gleichzeitig zeigt „Waves of fortune“ früh, dass Mando Diao das Akustische vielleicht am allermeisten liegt. Das Jahre später veröffentlichte „MTV Unplugged“ sehen nicht wenige als Karrierehöhepunkt. Okay, ich zumindest.

2. How we walk

Der einzige von Björn gesungene Titel in dieser Liste. Und für die-hard-Fans eigentlich auch kein Geheimtipp. Da aber auch „How we walk“ zunächst als B-Seite veröffentlicht wurde, hatten ihn zumindest die Schweden anfangs unterschätzt. Über die Jahre hat sich der intime, ebenfalls sehr ruhige Track zum Publikumsliebling entwickelt, sodass er immer wieder den Weg ins Live-Set von Mando Diao fand. Und es ist einfach nur erschaudernd die Emotion und Melancholie in Björns Stimme zu fühlen, wenn er im Refrain abschließend singt: „I’m much wiser now, this is how we walk“. Groß!

1. The new boy

DIE Mando-Diao-Ballade schlechthin steht auf einem mehr als verdienten, ersten Platz. Als Albumtrack auf „Ode to ochrasy“ erschienen, hat „The new boy“ zwar mit vielen Live-Performances seine Anerkennung bekommen. Sie müsste aber noch einen Tacken größer sein. Der auf einem Friedhof geschriebene Track ist tatsächlich eine großartige Ballade aus dem Bilderbuch. Die Streicher, die Mid-Tempo-Gitarre, die zurückhaltende Rhythmus-Sektion machen ihre Arbeit und Gustaf garniert das ganze mit einem traurigen, schmerzenden Refrain, der ihn an seine stimmlichen Grenzen bringt. An dieser Stelle muss es gesagt werden: Schade, dass du nicht mehr dabei bist, Gustaf. Aber zum Glück bleiben ja die Songs.

Ihr habt Bock auf Mando-Diao-Secret-Tracks? In der Spotify-Liste gibt es die TOP 5 inkl. anderen, unbekannten Perlen.

„The new boy“ ist selbstverständlich auch Teil des aktuelle that new music mix. Bitte 1x unten oder rechts gucken.

Schreibe einen Kommentar