Was war da denn los? In der letzten Mai-/ersten Juni-Woche hagelte es Überraschungen und neue Single-Releases. Ihr habt die Woche verpennt oder den Überblick verloren? that new music blog fasst die fünf besten Songs zusammen.
5. Donots – Keiner kommt hier lebend raus
Die erste Überraschung der letzten Woche ist gleich eine doppelte. Die sympathischen Jungs aus Ibbenbüren veröffentlichen eine Split-Single mit ihren Freunden von Adam Angst, die zwar deutlich neuer im Geschäft sind als die Donots, durchaus aber ihre Daseinsberechtigung haben. Knapp zwei Jahre nach ihrem ersten deutschen Album „Karacho“ singen die Donots weiterhin in ihrer Muttersprache. Der Track verfolgt die Karacho-Richtung und geht durchaus gut nach vorne. Ein Hit ist „Keiner kommt hier lebend raus“ aber genauso wenig wie eine liegen gelassene B-Seite. Letztlich steht hier aber sowieso die Message im Vordergrund. Die beiden Singles kommen mit einem klaren Statement gegen sich in die Luft sprengende Vollidioten und populistische Arschlöcher. Danke für diese klare Meinung!
4. The War On Drugs – Holding on
Vor drei Jahren haben sie mit ihrem Überwerk „Lost in the dream“ die Welt verzaubert – jetzt ist der Nachfolger in der Tüte. Und wer geglaubt hat, dass sich The War On Drugs damit schwer tun würden, der wird mit „Holding on“ eiskalt vom Gegenteil überzeugt. Die neue Single der im August erscheinenden Platte ist ein sommerlicher Pop-Song, der sich über mehr als fünf Minuten erstreckt und dabei äußerst kurzweilig daherkommt. Der Bass-Lauf wurmt, die Drums schieben und die ganzen anderen Spielereichen bereichern den Track mal wieder immens. Und die Vorfreude wächst!
3. Foo Fighters – Run
Dass das Comeback der Foo Fighters in dieser Liste nur den Bronze-Platz übernimmt, zeigt die verrückten Dinge, die sich da letzte Woche so zugeeignet haben. Die Amerikaner um Dave Grohl, deren ständiges „Wir machen ’ne Pause“-Angekünde auch einfach nie wahr wird, haben mit „Run“ sogar einen echten Kracher serviert – und das wirklich vollkommen überraschend. Mit dem gut fünf Minuten langen Track im Gepäck lassen sich die bevorstehenden Festivals aber sicher noch viel besser bespielen. Für jene ist „Run“ auch gemacht. Während die ersten Töne noch befürchten lassen, dass sich die Foos nun endgültig dem Nickelback-Mainstream verschrieben haben, geht es dann so richtig los. Dave shoutet wie in „White limo“ – die Melodie darf aber auch nicht fehlen. Ihr talentiertes Händchen für witzige Musikvideos zeigen die Rocker auch hier wieder. Was für ein Comeback. Nur blöd, dass da noch zwei andere Dinge waren…
2. Liam Gallagher – Wall of glass
He’s back! Das Problemkind vom Dienst macht wieder geile Musik. Nachdem sein Bruder Noel ihm in den letzten Jahren mit seinen hoch fliegenden Vöglen musikalisch aber mal völlig die Grenzen aufgezeigt hat, bläst Liam nun zur Attacke. Nix mehr mit Beady Eye – jetzt ist Solo-Time. Nach einem äußerst beeindruckenden Live-Comeback kündigt der Engländer sein Album für den Herbst an und haut das fette „Wall of glass“ mit coolem Musikvideo raus. Ein echter Rocktrack – vermutlich einer der besten Liam-Songs überhaupt. Stimmlich ist der Rotzlöffel auf jeden Fall wieder da. Und seien wir mal ehrlich: so einen richtigen Rockstar, der auch mal pöbelt, haben wir doch auch ein wenig vermisst. Der Noel vs. Liam-Battle ist hiermit definitiv neu-eröffnet.
1. Arcade Fire – Everything now
Wie viele Bands gibt es auf der Welt, die so einen Buzz auslösen wie Arcade Fire? Vielleicht noch max. zwei, drei andere. Die Kanadier haben sich seit ihrem legendären Debüt „Funeral“ (bestes Album der heutigen Zeit!) wahrscheinlich neben Radiohead zur beliebtesten Indie-Band dieser Tage entwickelt. Und das zurecht, sind sie doch einer der wenigen Acts, die sich auf jeder Platte neu erfinden und dabei nicht enttäuschen. Nun wurde mit viel Gehabe das fünfte Album für Ende Juli angekündigt. Und welchen Stil werden die Kanadier da auffahren? Nach der düsteren Disco von „Reflektor“ bleiben Arcade Fire dem Tanzen treu, wirken aber wieder etwas glücklicher. Die euphorische Single „Everything now“ klingt nach einer Mischung aus klassischen Arcade-Fire-Gesängen und – äh ja – ABBA. Und das ist besser, als es sich liest. Schon jetzt ein großer Song, vor allem auf den Bühnen dieser Welt. Und mit der Albumankündigung bewerben sich die Kanadier ja auch wieder auf den „Platte des Jahres“-Titel.
Dieses Mal gibt’s keine eigenständige Playlists für die TOP 5. Dafür findet ihr alle Songs im that new music mix. Juhu!