Diet Cig (Band)

Die Eigenschaften, die man einer Diät-Zigarette beischreiben würde, treffen auf Diet Cig definitiv zu. Dieses Jahr hat das Duo sein Debütalbum „Swear I’m good at this“ veröffentlicht und überzeugt mit frecher und erfrischen ehrlicher Art.

Gut getroffen:

Mitglieder:

Das Duo besteht ausschließlich aus Noah am Schlagzeug und Alex an Gesang und Gitarre. Dass der Name der Frontfrau auf den ersten Blick auch männlich sein könnte, macht die charmante Alex auch gleich im Albumsopener „Sixteen“ zum Thema: „When I was sixteen / I dated a boy /With my own name /It was weird / In the back of his truck /Moaning my name / While trying to fuck.“ Na, dann wissen wir Bescheid.

Musikstil – das sagt die Band:

slop pop sagt Facebook, Urban Dictionary hilft aus: Extremely rubbish pop music

So klingen Diet Cig eigentlich:

Wie dreckiger und zugleich sanfter Pop-Punk. Das ziemlich flotte Indie-Geschrammel irgendwo zwischen Lo-Fi und Tegan And Sara bleibt immer im Rahmen und wird von der angenehmen, charmanten Stimme von Alex vorangetrieben. Alles nicht komplex, aber gerade deswegen angenehm.

Hauptzielgruppe:

Nicht zu ernst agierende, lebensfreudige Menschen, die aber auch gerne Mal deprimiert zuhause Eis essen. Der Pop-Punk von Diet Cig ist explosiv und verbreitet an sich gute Laune. Auf der Bühne geben Noah und Alex alles. In den Texten werden aber hin und wieder ernstere, persönliche Themen angesprochen. Der freche Unterton bleibt jedoch stets vorhanden.

Das sagen die Zyniker:

Punk für Kiddies – hat Avril Lavigne nicht gereicht?

Aktuelles Werk:

„Swear I’m good at this“ ist die erste Sammlung an Songs der beiden, die Albumlänge erreicht. Die im April erschienene Platte ist trotz 12 Tracks gerade mal knapp 30 Minuten lang und deutet damit die Marschrichtung an. Ein Dutzend simpel gestrickter, aber effektiver Pop-Punk mit extrem hohen Hitpotential. Nicht umsonst haben Diet Cig schon mehrere Singles ausgekoppelt. Der stimmungsvolle Opener „Sixteen“, das fetzende „Link in bio“ oder auch kurze Kracher wie „Road trip“ machen sich auch als Standalone-Trachs.

Zentraler Song:

Die Stärken der Band werden am ehesten in „Maid of the mist“ vereint. Die Gitarre wird ordentlich geschrammelt, Noah treibt an den Drums mit viel Geschepper voran, ehe der Track im Mittelteil abkühlt und sich in ein schön schleppendes Ende bewegt.

Gut gesagt:

Verdammt viel Auswahl. Zwei schöne Ausschnitte:

And I am bigger than the outside shell of my body
And if you touch it without asking then you’ll be sorry
Maid of the mist

Don’t tell me it’s always about the weather
Bite back

Fun-Fact:

Für das unfassbar schöne Video zu „Tummy ache“ hat sich das Duo etwas ganz Besonderes ausgedacht. Sie begleiteten eine junge Truppe aus zwei verschiedenen Girls Rock Camps während eines Tages und eines Auftritts. Das Ergebnis ist ein kunterbuntes, berührendes Spektakel, welches die Hauptmessage des Songs vertieft und allen jungen, weiblichen Musikerinnen Hoffnung geben sollte. Noch viel schöner: Auf ihrer US-Tour ließen Diet Cig lokale Girls-Rock-Camp-Bands als Support auftreten.

Passend zu:

Unbeschwerten Ausflügen mit Freunden oder Familie. Die kurzen Tracks flocken umher und finden mit ihrer Eingängigkeit schnell den Weg ins Gehör jeden Alters.

Drei Fragen an Diet Cig

1) When you two are on stage, you deliver so much energy! Where do you take that from?

We wrote our songs to feel full of energy and pump us up, so getting to play them for an audience always gets us so excited. We really get a lot of the energy from the crowd as well, when they’re pumped up, we’re pumped up and vise versa. Its such a privilege to play our music to anyone, so we never miss the opportunity to have a blast with the audience.

2) Your lyrics are very direct, you like to call them „dramatic“: how do you write those? Are they in any kind related to the music?

I like the lyrics to be very honest, so I have to get very vulnerable with myself to write them. A lot of the things I sing about I dont really talk about very much outside of music. We often build entire songs around vocal melodies, so they definitely relate to the music! I think its beautiful when people open up about their feelings or get dramatic, so I try to stay honest as possible within my writing.

3) The New York Times, Pitchfork, Stereogum – they all appreciate your music. What do you think people like so much about Diet Cig?

I like to think that our songs make them feel good and resonate with them in some personal way. My hope for our music is that it can make someone feel less alone or more validated in their own feelings and experiences, so maybe our songs make these writers feel that way!

Hört hier das kauzige Debütalbum von Diet Cig:

Im Oktober spielen Noah und Alex außerdem folgende Konzerte:

28.09.17 – Lausanne – La Romandie Rock Club (CH)
02.10.17 – Wien – B72 (AT)
04.10.17 – München – Orange House
05.10.17 – Berlin – Berghain
07.10.17 – Hamburg – Molotow
09.10.17 – Köln – Blue Shell
10.10.17 – Münster – Gleis 22

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