Wieso eigentlich noch Radio hören, wenn dir Spotify & Co. in Sekundenschnelle und besserer Qualität genau das hinwerfen, was du gerade hören möchtest. War damals ein großer Bestandteil meiner Bachelor-Arbeit und eine der Haupterkenntnisse konnte ich vor kurzem wieder bei mir selbst entdecken. So wie man auf Netflix aufgrund der schieren Vielfalt gefühlt nie sofort etwas Neues findet, was man gucken möchte, ist das bei der Musikauswahl auch. Es gibt Momente, da kann oder will man einfach keine Entscheidungen treffen. Nach einem verdammt ätzenden Arbeitstag oder einer stressigen Autofahrt zum Beispiel. Was für die meisten hoffentlich Ausnahmen waren, vermehrte sich vielleicht im Frühling aus bekannten Gründen. Eigentlich absurd: Aber ich tat mir schwer bei all diesen verwirrenden, weitreichenden und auch beängstigenden Ereignissen so etwas Selbstverständliches zu tun, wie die richtige Musik auszusuchen. Also Radio an, was vor allem in Frankreich schnell zum Genuss wurde, zumindest wenn gerade Nova (@laradionova) lief. Perfekte Spreche-Musik-Ratio und eine enorm gute Playlist zwischen groovigen Sachen aus Funk, Soul, Pop und dem elektronischen Spektrum. Habe häufig mehrere Lieder am Stück shazamt während des Hausputzes. Einer meiner Favorites, den ich vielleicht auch gerade deswegen so liebe, weil ich ihn sonst nie entdeckt hätte, ist „AMLO“ von Dombrance. Fantastischer Radiosong, kurz und knackig, „ca met la pèche“ wie man im Französischen sagt (gibt Energie!) und klingt wie eine verspielte Mische aus Hot Chip, WhoMadeWho, Soulwax und Daft Punk. Das Artwork sorgt fürs Sahnehäubchen.