Gameboy-Schweden, Dutzend-Kanadier und Düsseldorf-Attack

Was geschah in der Woche vom 25. – 31. März 2017? Ihr erfahrt es hier!

1. Gameboy-Schweden: Mando Diao haben eine „gute Zeit“ bei Böhmi

Oh weh. Mando Diao sind bei mir persönlich seit Jahren tatsächlich ein schwieriges Thema. Zu groß war das Verwundern über ihr letztes Space-Cake-Werk „Aelita“. Was ist nur aus den arroganten Pilzköpfen geworden, die in den 2000ern mindestens zwei Meisterwerke abliefern und das – Achtung, THESE! – beste MTV Unplugged überhaupt veröffentlicht haben. Und nicht nur während „Aelita“ musste man sich fragen, ob es den Boys gut geht. Mitten in der Musikpause trennten sich die Schweden nämlich von Gustaf – neben Björn Kopf von Mando Diao und Stimmgeber für so geniale Tracks wie „Sheepdog“ oder „You can’t steal my love“. Doch nun sind Björn und Co. zurück. „Good Times“ heißt ihr neues Album, zu dem es bereits einen mysteriösen, ambitiösen und irgendwie auch ziemlich guten TRAILER gibt. Auf Promo-Tour scheinen die Schweden damit auch schon zu sein – diese Woche kamen sie im Neo Magazin Royale vorbei und schmetterten mit Böhmi und dessen Geek-Orchester eine Gameboy-Version ihres Klassikers „Down in the past“. Und der kommt bei den Fans ganz schön gut an. Obwohl sich man manche nicht grundlos über Björn’s Kratz-Stimme sorgen. Wie auch immer: jetzt kann das neue Material kommen.

2. Dutzend Kanadier: Broken Social Scene stehen wieder zu zwölft auf der Bühne

Na, das ist doch mal ein Indie-Comeback. Das kanadische Künstlerkollektiv hat gestern zum ersten Mal seit sieben Jahren (!) neue Musik live performt – und das dann gleich in gewohnt opulenter Form. Zwölf Musiker und Musikerinnen haben sich gefunden, um die Live-Premiere von „Halfway home“ bei Stephen Colbert zu feiern. Und der Song hat es wieder mal in sich. „Wieso kam von dem Mehrstimmen-Indie-Orchester eigentlich so lange nichts mehr?“ fragt man sich. Die meisten Mitglieder haben einfach verdammt viel zu tun. So kann man in diesem Video beispielsweise Emily und Jimmy von Metric finden, die wunderbare Feist vermisst man hingegen – klar, deren neues Album (ebenfalls nach langer Zeit) kommt ja auch nächsten Monat raus. Ein Datum für eine neue Platte von Broken Social Scene gibt’s noch nicht. Angepeilt ist der Sommer, in dem die Kanadier übrigens auch einige Festivaldates spielen. Ob sie dann auch wieder ein ganzes Dutzend versammeln: man weiß es nicht. Eigentlich auch egal. Schön, dass ihr wieder da seid!

3. Düsseldorf-Attack: Die Toten Hosen sind politisch noch längst nicht tot

Wie jetzt – haben Die Toten Hosen etwa ein Dauer-Abo in dieser Kategorie? Nope, haben sie nicht. Über manche Dinge muss man aber eben berichten. Diesen Montag haben sich die Düsseldorfer Urgesteine mal wieder ordentlich Respekt verdient. Im Zuge ihrer Magical Mystery Tour (kurze Erklärung: normalerweise spielen die Hosen hierbei in Wohnzimmern quer durch die Republik) haben sie sich am Montagabend einer Dresdener Demo gegen Saschas gewidmet. Das teils etwas verwundert wirkende Publikum durfte sich über eine tolle Rosinen-Setlist freuen und zu themengerechten Stücken ausrasten. Kleine Auswahl gefällig? „1000 gute Gründe“ und „Willkommen in Deutschland“. Das Traurige daran: Beide Lieder sind weit über 20 Jahre alt und könnten thematisch aktueller nicht sein. Andere traurige Sache: Die Toten Hosen mussten von etlichen Seiten Ausverkauf-Kritik einstecken. „Die machen das doch nur für die PR“ und so weiter. Und ja, die Hosen spielen nächste Woche beim durchaus kritisierbaren ECHO. Gerade aber die Setlist zeigt, dass die Düsseldorfer schon immer politisch aktiv waren und sich eingesetzt haben. Hier von PR zu sprechen ist komplett daneben, Entschuldigung!

Veröffentlicht in MAG

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