Gunner & Smith (Band) | Portrait + Interview

Portrait und Interview Gunner & Smith | Lust auf einen bärtigen Mann im Holzfällerhemd, der auch genau derartige Musik gemacht? Klar, sonst hättet ihr ja hier nicht drauf geklickt. Lernt Gunner & Smith kennen!

Gut getroffen:

Musikstil – das sagt die Band:

Folk, Americana heißt es relativ nichtssagend auf Facebook

So klingen Gunner & Smith eigentlich:

Gunner & Smith stolzieren auf der dünnen Linie zwischen klassischem Blues-Rock, Songwriter-Folk sowie psychedelischem Rock, der sowohl bei Neil Young als auch bei Gilmour, Waters & Co. mal kurz „hallöchen“ sagt.

Mitglieder:

Zeit, die große Lüge aufzudecken. Hier heißt niemand Gunner und es handelt sich genauso wenig um ein geniales Duo. Hinter Gunner & Smith steckt im eigentlichen Sinne nur Geoff Smith aus der kanadischen Provinz Saskatchewan. Der Herr im bärtigen Holzfällerstil ist einziger Songwriter und hat sich allein für das Album Verstärkung in Bandbesetzung besorgt.

Besonderheit:

Die Ehrlichkeit, verbunden mit dem durchaus eigenständigen Sognature-Sound. Die vielen Instrumental-Parts machen ebenso Spaß wie Smiths Stimme, die im Ansatz auch mal der besonderen von TRAA-Sänger Nils ähnelt. Somit entsteht ein roher und zugleich erfrischender Sound, der sich in diesem Sektor von vielen unterscheidet.

Aktuelles Werk:

Ein feines Stück ist es geworden, das neue Album „Byzantium“. Über zehn Stücke in 40 Minuten verteilen Geoff Smith und seine Mitmusiker verschiedenste Stimmungen und Rhythmen. Meist ist es dramatisch, teils tragisch. „I know so well“ trieft beispielsweise nur so vor Traurigkeit, während „Fever“ und „Strong man“ flotter und positiver daherkommen. Außer dem ausgedünntem „Wisconsin“ sind alle Songs mit einem breiten Sound ausgestattet. Im finalen Titeltrack harmonieren Rock-Orgel und Gitarre so schön miteinander – symptomatisch für die vielen tollen Instrumental-Momente von „Byzantium“.

Zentraler Song:

Die vielen Facetten vereint ohne Frage das dynamische „The barrens“ am allerbesten. In der Single treffen zurückgenommene Strophen-Parts auf emotionalere Refrains und vor allem immer wieder sich selbstständig machende Instrumente, die auf ihren einsamen Wegen immer wieder in perfektem Einklang die Kurve kratzen.

Fun-Fact:

Produziert wurde die neue Platte am sprichwörtlichen Arsch der Welt, und zwar 100 Kilometer entfernt von Saskatoon, der größten Stadt der ländlichen Provinz. Natürlich live und analog, wie es sich gehört und was man auch durch und durch hört.

Das sagen die Zyniker:

Altbackener Shit für Pseudo-Vintage-Schluffis in Holzfällerhemden

Passend zu:

Dem verregneten Nachmittag im gemütlich, altmodisch eingerichteten Chalet. Egal ob verschneit und mit Klischee-Kaminfeuer oder aus dem Fenster in die Sonne blickend – Gunner & Smith entfachen auf „Byzantium“ ein wohliges Gefühl, welches zugleich nicht zu glatt ist und gerne auch mal an die maroden, staubigen Ecken des Landhauses stößt.

Drei Fragen an Gunner & Smith

„Byzantium“ already has been released in North America – how were the reactions so far?

Reactions were very positive to the release. It definitely helped open some doors for me to do some really cool stuff this last year. Probably the most notable was getting a chance to play Merlefest in North Carolina in 2018, which was something I’m still in awe that I got to do.

I think the awesome small instrumental solos shine bright on this album. How do you create those little guitar or organ twists songwriting-wise?

Those just come from working with really great musicians and a great producer. The band that recorded on the album worked really hard together to arrange the songs before we went to studio and then our producer helped us refine them. When recording it’s essential to learn to get out of each other’s way while still shining when you need to. Luckily the guitar player Graham and keyboardist Brent are great players that know how to do that.

How do your solo shows differ from the ones with the whole band outfit? What makes them special?

I think the intimacy makes it special. It’s easier to connect with the audience on a more personal level. I can tell more stories between songs that adds a different side to it. As a performer it’s challenging because you can’t hide behind anyone else, but you also get to be completely in control of the performance which makes them very different from band shows.

Lasst eure Herzen höher schlagen und genießt nun „Byzantium“ mit aller Aufmerksamkeit.

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