Hayley Williams – Petals for armor (Album)

Ausgekotzt habe ich mich ja letztens erst über die ignorante Ablehnung mancher Menschen gegenüber richtig guten Charts-Acts. Aber auch in der etwas alternativeren Szene gibt es da gleich mehrere Acts, bei denen man nicht gerade Coolness-Faktor ausstrahlt, wenn man sich dazu „bekennt“, sie zu mögen. Ist natürlich immer noch Geschmacksache, aber eigentlich totaler, überheblicher Mist. Wenn hier also jemand Nickelback gut findet, ich tu es nicht, aber hey, vielleicht könnt ihr mir es ja erklären. Ich akzeptiere das und höre gerne zu. Genauso wie ich mich dann hier auch gerne oute, Paramore schon immer und immer noch gut zu finden – und ich meine nicht nur das bitter melancholische 80s-Album „After laughter“ sondern auch die vermeintlich kitschigen Powerpop-Kracher, die für *kreischkreisch* gesorgt haben. „All we know“, „Crushcrushcrush“, „Emergency“, „Ignorance“ – alles Hits. Wobei es inzwischen auch für die Indie-Polizei Gründe gibt, sich auf einer sachlichen Ebene mit der Band auseinanderzusetzen. Das diesjährige Solo-Album von Hayley Williams ist nämlich ein dunkles und triefendes Indie-Album, mit dem die Musikerin den vielen Zweiflern mal eben zeigt, was sie alles kann. Das sind eben nicht nur jene 2000er-Alternative-Klassiker sondern auch stimmlich und musikalisch anspruchsvolle Stücke in verschiedensten Geschwindigkeiten. „Petals for Armor“ – eine schöne Entdeckung für kurze und graue Tage. Und dann danach erstmal schön wieder Paramore ballern. 

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