So richtig haben es Holy Esque mit ihrem faszinierenden Debütalbum „At hope’s ravine“ nicht geschafft. Drei Jahre später blasen die kratzigen Schotten zur erneuten Attacke. Für den Nachfolger „Television/Sweet“ haben sie ordentlich an ihrem epischen Sound gedreht ohne sich dabei zu verdrehen.
Was war das für eine schwer zu beschreibende Dampfwalze, die Holy Esque mit „At hope’s ravine“ vor drei Jahren in die Welt setzten. Musiknerds waren begeistert von der atemberaubenden Reibeisen-Stimme von Sänger Pat Hynes, welche sich gegenüber intensiven Tremolo-Gitarren und einer rasanten Rhythmus-Sektion durchsetzte. Irgendwie ein bisschen Post-Punk, aber eher die epische Ausgabe. So richtig schlugen Holy Esque damit allerdings trotz all der positiven Kritiken nicht ein. Zumindest hierzulande hörte man von den Schotten lange nichts. Mit „Television/Sweet“ legt das Quartett nun das ach so floskelhaft schwierige zweite Album nach – und schraubt dabei gehörig am Sound. Im Proberaum scheinen Holy Esque in erster Linie Platz für Keyboards und fuzzende Synthesizer gemacht zu haben. Der Opener „Image of man“ legt mit einem simplen Synthie-Bass-Riff los, darüber schwebt die unverkennbare Lo-Fi-Stimme Hynes‘, die den Track nach dem hektischen Ausbruch samt elektronisch zuckendem Schlagzeug und den charakterisgtischen Gitarrenbögen zusammenhält. In ähnlichem Gewand geht es weiter. Und obwohl Stücke wie „He, spectral electra“ oder „Belly full of dread“ allesamt auf Synthesizer-Fills beruhen, bleiben Holy Esque auch auf „Television/Sweet“ unverkennbar. Episch und schräg, brachial und sanft zugleich.