L’impératrice – Matahari International (LP) | Review

Review zur internationalen Version des Albums „Matahari“ von L’impératrice | Die fantastischen L’impératrice veröffentlichen ihr Debüt „Matahari“ international nochmal zur Hälfte auf Englisch – eine schlechte Idee.

Manchmal hasse ich es ja, dieses Musikbusiness. Zum Beispiel, wenn es um die ewige Vorreiterschaft der englischen Sprache geht. Blablubla, in einer anderen Sprache schafft man es nicht im Ausland oder gar international bekannt zu werden. Und selbst wenn eben jenen Besserwissern die Klickzahlen des neuen Rammstein-Clips gezeigt werden sollten, haben sie ja vermutlich doch irgendwie auch recht. Nichtsdestotrotz ist es schade, wenn sich aus diesem Grunde Bands dazu entscheiden, halbe Alben neu aufzunehmen. Ganz nach dem Beispiel ihrer international durchgebrochenen Kollegin Christine & The Queens haben auch L’impératrice an ihrem fantastischem Debütalbum „Matahari“ (VIDEO REVIEW) für den nicht-französischen Markt rumgeschraubt. Schade, ist doch der herrlich zarte Gesang eines der Highlights der Pariser Truppe. So wird jedoch „Erreur 404“ zu „Error 404“, das Stück „Paris“ auf einmal „Forever nobody“, „Agitations tropicales“ zu „Some paradise“ – und einen überharten französischen Akzent gibt’s auch noch oben drauf. Sicher auch ein Markenzeichen, aber ein längst nicht so tolles wie der eigentliche Signature-Sound der Band. Welch traumhafte Erscheinung L’impératrice in der nicht gesyncten Version sind, gibt es skurrilerweise auch noch auf das Pain au Chocolat gestrichen – manche Songs wie „Vacances“ und „Balade fantome“ bleiben nämlich unübersetzt, was den Abfall der englischen Tracks jedoch noch offensichtlicher macht. Einziges Fazit kann an dieser Stelle nur sein: Besorgt euch die französische Version (z.B. über Bandcamp), feiert eines der besten Alben aus 2018 (TOP 3 bei mir) ab und zeigt Bands der Zukunft, dass eine Anglisierung nicht alternativlos ist. Sauve le monde! Und ciao.

Hört euch hier lieber direkt das Original an.

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