Lysistrata (Band)

#DOUR2018 | Obacht! Mit Lysistrata kommt eine Dampfwalze angerauscht. Während die französische Band im Nachbarland mit ihrem Debütalbum und ekstatischen Live-Shows schon am Durchbruch quatscht, steht Deutschland noch auf der To-Conquer-Liste. Macht euch jetzt schon bereit für den wilden und kreativen Indie-Punk-Hardcore von Lysistrata.

Gut getroffen: 

Musikstil – das sagt die Band:

Post un peu tout (rock, noise, pop,…).
Math-rock.
Énergie arithmétique.
Mélodie algébrique.
Amour 
Übersetzen wir aus dieser Beschreibung bei Bandcamp mal den wichtigsten Teil: Lysistrata geben von sich an ein bisschen „Post“ von allem zu sein. Post-Rock, Post-Noise, Post-Pop, dazu ein wenig Math-Rock.

So klingen Lysistrata eigentlich:

Wie eine Band, die es mal wieder gebraucht hat. Eine Band, die nur so vor Energie, Freude und Kreativität strotzt. Lysistrata haben keine Angst neue Musikgrenzen zu überschreiten, in einem Song zig-fach das Tempo zu wechseln und diesen auch mal über 10 Minuten lang dauern zu lassen, ohne dabei nur sphärisches Gedudel zu bieten. Von der Stimmung her mit den frühen Foals, teilweise auch den jungen Biffy Clyro, gelingt es Lysistrata dabei trotzdem an keiner Stelle zu sehr bei existierenden Bands abzukupfern.

Mitglieder:

Die drei Freunde von Lysistrata haben sich im unspektakulären Saintes im Westen von Frankreich kennengelernt. Und weil sie zum Glück lieber Musik spielen als Bushaltestellen einzuschlagen (oder um dem Klischee gerecht zu werden: Wein zu trinken), haben sie sich Gitarre, Bass und Schlagzeug geschnappt, ihre Kenntnisse perfektioniert und ein paar Mikrofone in den Raum gestellt. Ein paar Jahre später erobern die Neu-Zwanziger Théo, Max und Ben als Lysistrata auch die großen Städte Frankreichs.

Besonderheit:

Lysistrata verkörpern jungen Ideenreichtum wie kaum eine andere Band der letzten Jahre. Und während die drei Jungs auf Nichts irgendeinen Penny geben, ihre Songs ekstatische Züge annehmen und zu einer spielfreudigen Dampfwalze mutieren, wirkt dieses wilde Konstrukt auch noch wie das sinnvollste und logischste Ding, was die Musik so hervorbringen kann. An dieser Stelle ist eine Wiederholung notwendig: Lysistrata sind genau so eine Band, die es mal wieder gebraucht hat.

Aktuelles Werk:

Auch wenn es in Deutschland noch nicht veröffentlich ist, betouren Lysistrata gerade ihr phänomenales Debütalbum „The thread“ (könnt ihr über Bandcamp hören & kaufen). Auf der gut 40 Minuten langen Platte gelingt es dem Trio die bahnbrechende Live-Energie einzufangen und auch ohne den Anblick wild zappelnder Körper eine Lust nach Bewegung oder eher Ausrasten zu kreieren. Mit den beiden knackig-kurzen „The thread“ und „Asylum“ ziehen die Franzosen gleich zu Beginn das Tempo mächtig an, eher die folgenden Acht-Minüter „Answer machine“ und „Sugar & anxiety“ auch ruhigere Passagen enthalten. Der Abschlusstrack „The boy who stood above the earth“ ist letztlich das Grande Finale, welches an Intensität nochmal eine Schippe drauflegt.

Zentraler Song:

Ist ein enger Zweikampf zwischen dem genialen „Sugar & anxiety“ und dem letztlich triumphierenden „Answer machine“. Das Monsterstück versammelt in gut acht Minuten am ehesten die verschiedenen Facetten, für die Lysistrata stehen. Nach einem flotten aber noch halbwegs eingängigen Beginn kocht ein sanfter Breakdown-Part den Song ein wenig ab, ehe sich ein traumhaft schleppender Instrumental-Part  langsam auf und wieder abbaut. Schließlich mündet dieser in einen erleuchtenden Teil in anderer Tonart, ehe das Tempo wieder angezogen wird und der Track in einem melodischen Gitarren-Gewitter endet. Groß. Und dann folgt ja auch noch „Sugar & anxiety“.

Gut gesagt:

There’s a strobe in my mind every time I shut my eyes
There’s a lightbulb in my mouth and a battery in my throat

Aus dem kurzweiligen Opener „The thread“

Gut zu wissen:

Im April haben Lysistrata ihre ersten Shows in Deutschland gespielt – und damit vermutlich die ausgewählten Städte bereits in ihren Bann gezogen. Und die besten Neuigkeiten: Das tolle Debütalbum soll später in diesem Jahr auch in Deutschland veröffentlicht werden.

Das sagen die Zyniker:

Ach, immer diese wilden Jugendlichen… Werden irgendwann auch erwachsen

Passend zu:

Eine wunderbare Band zum spontanen Home-Pogo, sei es mit ähnlich begeisterten Freunden oder desinteressierten Haustieren. Lysistrata bringen auf jeden Fall die Bude zum Beben und eignen sich somit auch bestens zur langen Jogging-Tour. Durch die sekündlichen Tempo-Wechsel und die große Abwechslung wird es dabei auch so schnell nicht langweilig.

Drei Fragen an Lysistrata

1) Your live shows seem very fun and energetic. What do you before going on-stage to get this energy going?

We don’t really have a particular ritual before a gig, sometimes we’ll just be having a conversation between the three of us and the next thing you know we’re on stage. But a lot of the time we’ll listen to our favourite artists really loud and jump all over the place, we like to watch live videos of bands who have a lot of energy too, that gets us pretty exited.

2) You recently played several shows in Asia. How did these happen and what did surprise you?

In France there’s this association called ‘Le Fair’ (Fonds d’action et d’initiative rock) that chooses 15 artists every year and offers them help in lots of domains. They have agreements with French Institutes all around the globe that get to choose which artist(s) from those 15 they would like to book in their country. So we ended up being sent to South-East Asia, it was brilliant because none of us had really left Europe before, so to get the chance to play there was quite unbelievable. And it’s such a different culture, we played Hue Folklore Festival in Vietnam which was funny because we’re a rock band, I don’t think many people in that audience had ever really seen a rock band live before, and we’re not the calmest band ever on stage, so it must have come as quite a shock to them.

3) Since this article is part of a festival special (see you at Dour btw), what is your most important survival tip for a festival?

We’re not experts on the matter, but I’d say try to stay hydrated (with water) and feed yourself (not with pills) as well as possible, just like any other day really !

Wenn ihr nicht zum Dour Festival fahrt (wo ihr die Band übrigens am Sonntag auf der Bühne La Caverne sehen könnt), dann hört euch hier ihr Debütalbum an. Oder gebt euch doch das das komplette Release-Konzert (vor den Fragen).

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