#nofilter mit Keele

Gerade haben sie ihr Debütalbum „Gut und dir“ rausgebracht – und schon redet gefühlt die halbe Welt von Keele und ihrem euphorischen Indie-meets-Punk-Rock (hier zum Reinhören die Single „Terminal“). Auch ich war vom Album vollkommen begeistert und habe ein #nofilter mit Fabi und Paddy organisiert. Im Interview erzählen die beiden von der Welt nach dem Release, der Tourvorbereitung, alten Stories, die sie längst vergessen wollten und sagen, welchen Band-Vergleich sie nicht verstehen.

that new music blog:
also hallo ihr beiden, erstmal möchte ich euch ganz ganz ganz blöd fragen, wie es euch eigentlich gerade geht?
KEELE:
moin till! gut und dir? 😉 ….im ernst: alles bestens hier. es ist kurz vor tourstart. wir haben gerade noch shirts für den merchstand sortiert und sitzen jetzt gemütlich mit kaltgetränk vorm laptop.
that new music blog:
ich bin so stolz, dass mein unglaublich schlechtes Wortspiel funktioniert hat
haha nein im ernst: das freut mich zu hören
KEELE:
😀 haben wir auf der releaseparty gar nicht so oft gehört
that new music blog:
haha
etzt wo ihr’s sowieso ansprecht, das ist ja jetzt auch schon wieder ca. drei Wochen her: könnt ihr’s glauben, dass eure Platte draußen ist?
KEELE:
ja, ist schon krass. wir haben lang und intensiv an der platte gearbeitet und dann ging am doch alles recht schnell und plötzlich ist das ding draußen. besonders und absolutes highlight für uns als band. debütalbum passiert ja nicht alle tage.
that new music blog:
klar
und jetzt wo das ding draußen ist, was macht man da als band so den lieben tag?
(außer den merchstand organisieren)
KEELE:
der alltag geht weiter – auch nach dem bedeutsamen albumrelease. der großteil unserer zeit geht natürlich für unsere jobs drauf. unsere band-zeit investieren wir gerade zu 100% in die tourvorbereitung. proben, merch, organisationskram.. auch so ganz banale sachen wie „ey, der shirt-karton ist kaputt. wir brauchen ordentliche kisten!“
that new music blog:
na, da freue ich mich, dass ihr zwischen alldem, die zeit gefunden habt dies hier zu machen
ich stell’s mir ja immer super spannend vor, etwas über seine eigene Musik zu lesen
KEELE:
klar, wir freuen uns immer, wenn sich jemand für unsere musik interessiert!
that new music blog:
wie habt ihr denn so die reaktionen auf „gut und dir“ empfunden?
KEELE:
echt gut. irgendwie besser als erwartet. das war ja jetzt das erste mal, dass wir wirklich feedback zu dem kram bekommen haben, den wir in unsere probe-kammer fabrizieren. und klar fragt man sich, wie das andere wohl finden. man selbst ist irgendwann viel zu tief drin und kann das überhaupt nicht mehr einschätzen. daher jetzt große freude bei uns.
that new music blog:
die meisten waren ja auch echt ziemlich euphorisch
es gibt ja auch immer diese elenden vergleiche – ich nehme mich da nicht aus
was war der schlimmste, den ihr lesen musstet?
KEELE:
also vom schlimmsten können wir gar nicht sprechen. es gab aber einen vergleich, der gleich zu beginn fiel, den wir selbst nicht nachvollziehen konnten und dann aber konsequent immer wieder auftauchte: kraftklub. wie gesagt, der ist gar nicht schlimm. wir verstehen ihn nur nicht so richtig.
that new music blog:
haha den hab ich auch gebracht 😉
KEELE:
(bandit)
that new music blog:
ja, hmm
KEELE:
erklär mal jetzt!
that new music blog:
das wäre der moment, ne?
KEELE:
auf jeden fall 😀
that new music blog:
ich denke das ist tatsächlich die stimmfarbe, und der flow die lyrics rauszuhauen
musikalisch kann man ja eigentlich nur das „nach vorne gehen“ vergleichen
ch meinte ja auch ihr steckt die energie-mäßig locker in die Tasche, aber kraftklub dürfen da irgendwie nicht fehlen im referenz-bogen 😀
wundert ihr euch, weil die so kommerziell sind?
KEELE:
nagut, akzeptiert! 😀 wir schmeissen hier grad parallel mal ne kraftklub platte an und versuchen, das nachzufühlen.
that new music blog:
haha, oh weh!
KEELE:
nee, wahrscheinlich liegt das einfach daran, dass sich niemand von uns groß von kraftklub inspiriert fühlt. finden den vergleich aber echt überhaupt nicht wild.
that new music blog:
jo, ich denke es gibt schlimmere und bessere Referenzen 😉
also weiter im text
ich fand’s interessant, dass man über eure „Vergangenheit“ extrem wenig erfährt in diesem Internet. Habt ihr die alten Sachen auf Facebook extra ausradiert?
KEELE:
es ist einfach so, dass keele das produkt aus jahrelanger zusammenarbeit ist. wir haben viele sachen gemacht, haben in anderen projekten gearbeitet und wollten immer einfach nur musik machen. also im netz ist das auch gar nicht zu finden, weil eigentlich nie was richtig veröffentlicht. und jetzt fühlen wir uns mit keele richtig angekommen in dem was wir wollen und können. und das will man dann natürlich auch allen zeigen.
that new music blog:
okay
wann war denn dieser moment, in dem es dann so richtig klick gemacht hat?
KEELE:
der moment war „gut und dir“. wir haben den song geschrieben, ohne zu wissen, dass wir bald „keele“ sein würden. dann saßen wir in unserer lieblingskneipe (fritz bauch, hamburg! hingehen!) zusammen und haben einstimmig beschlossen: „jo, das isses“. mit herzchen in den augen. vielleicht. deswegen heißt unser album jetzt auch „gut und dir“.
that new music blog:
ach das ist eine schöne story 🙂
KEELE:
(inlove)
that new music blog:
wie lang ist das denn nun her?
KEELE:
das muss ungefähr anfang 2016 gewesen sein (alle angaben ohne gewähr)
that new music blog:
haha ok
dann machen wir jetzt mal einen kleinen sprung zu heute und den texten auf „gut und dir“
ihr sprecht ja sehr viel gesellschaftliches an. was kotzt euch denn gerade am allermeisten an in dieser Welt?
KEELE:
puh, große frage. allgemein ist gerade überall ganz schön viel kotz-potenzial. unsere texte basieren aber überwiegend auf unserem eigenen alltag, den erfahrungen, die wir oder unsere freunde machen. und klar, oft sind das dinge, über die sich auch viele andere menschen unserer generation gedanken machen.
that new music blog:
den Eindruck habe ich auch, also mich persönlich trifft’s definitiv auch!
es wird dann ja in „über grenzen“ auch ein wenig politisch. wie viel Politik sollte eine Band denn heutzutage machen?
bzw. integrieren
KEELE:
wenn uns ein thema auf der zunge brennt, sprechen wir es an. im fall von „über grenzen“ ist es eben politisch. wir würden aber keine politische themen instrumentalisieren, nur um irgendwie eine quote zu erfüllen oder ein bestimmtes publikum damit zu erreichen. man sagt eben nur was, wenn man wirklich was zu sagen hat.
that new music blog:
weise worte!
okay, ihr lieben, ich bin mir sicher ihr habt noch verdammt viel zu tun für die anstehende tour, deswegen will ich euch davon gar nicht länger abhalten. ich hab nur noch eine kleine frage: ich hab gelesen, ihr hattet mal Probleme mit einem gemieteten Tourbus von Sixt. Was ist da passiert? :p
KEELE:
haha, lieblingsstory! bestes thema.. immer gleich gute laune! ja.. also.. ist einfach n kackladen. kurzfassung: wir haben nen bus gemietet für einen proberaumumzug. am ende wurde uns ein schaden anhängt, der definitiv nicht auf unsere kappe ging. selbstbeteiligung lag dann irgendwie bei 800 € oder so. das kam natürlich timingmäßig ganz geil so kurz vor unserer studioproduktion. naja, einmal ordentlich auf die schnauze gefallen. passiert nicht wieder. für unsere tour mieten wir bei einem kleinen autohaus.
that new music blog:
haha, sorry fürs Ansprechen!
KEELE:
äh.. und bevor hier jetzt gleich ende ist: wir möchten gern unsere muddis grüßen! (emo)
hat new music blog:
hahaha
dann seien sie gegrüßt 🙂
ich grüße ebenfalls
also junges, vielen dank fürs mitmachen, jetzt erstmal viel erfolg auf tour und ich hoffe wir sehen uns sehr sehr bald auf der nächsten tour (diese verpasse ich leider)
KEELE:
gern wieder, hat spaß gemacht! ja, bis hoffentlich bald mal! (santa)

Checkt Keele auf Tour aus!

24.05.17 Oberhausen Druckluft
25.05.17 Köln, Tsunami
26.05.17 Wiesbaden, Schlachthof (+ Love A)
27.05.17 Leipzig, Conne Island (+ Love A)
28.05.17 Berlin, Badehaus
15.06.17 Kiel, Schaubude
16.06.17 Flensburg, Volksbad

Ihr wollt nach all dem Text wieder Musik hören? Das angesprochene „Über Grenzen“ findet ihr auch im that new music mix. Einmal unten oder rechts gucken, bitte.

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