Portrait und Interview mit der Band Rhonda | Eure neue Lieblingsband aus dem Retro-Soul-Universum! Rhonda strotzen nur so vor musikalischem Ideenreichtum, Groove und Melodien. Vor Release ihres dritten Albums „You could be home“ könnt ihr die Band im Portrait und Interview kennenlernen.
Gut getroffen:
Musikstil – das sagt das Duo:
Soul, Punk, Bossa Nova thront von der Facebook-Beschreibung
So klingen Rhonda eigentlich:
Wenn man das stupide zusammenfassen möchte: mal so gar nicht deutsch. Rhonda widmen sich vornehmlich dem Soul, lassen den aber aufgrund Garage-Blues-Gitarren sehr viel frischer erscheinen als beispielweise Duffy oder Adele. So entsteht ein wunderschönes Pop-Spektakel, welches teilweise im Upbeat, teilweise eher zurückhaltend im Band-Klangbild durch die vielen guten Songs groovt.
Mitglieder:
Frontfrau Milo, die den markanten Gesang beisteuert, wird musikalisch von vier Männern unterstützt, die sich an Gitarre, Bass, Keys und den Drums austoben. Heimat der Band ist Hamburg, obwohl sich die Truppe für die Aufnahmen zum neuen Album zumindest teilweise in den Staaten installiert hat.
Besonderheit:
Schön ist bei Rhonda die Mischung aus durchaus gradlinigen Pop-Strukturen und musikalisch aufregenden Details, die eben diesen Retro-Soul-Sound, der ja gerade ungemein trendy ist, einem besonderen Touch geben. Das majestätische „Offer“ schleppt sich beispielsweise träge voran und setzt neben der Crunch-Gitarre auf bombastische Bläser und üppige Streicher-Verzierungen. „Off the track“ gerät hingegen nicht nur aufgrund des treibenden Basses als besonders schwungvoll – ein Track wie „Something good“ basiert dafür eherauf sanften Piano-Klängen.
Aktuelles Werk:
Derzeit befinden sich Rhonda in der Promo-Phase ihrer dritten Platte „You could be home now“, die am 11. Januar das 2019er-Licht dieser Erde erblicken wird. Erster Vorbote ist das geniale „Habits“, welches mit nochmal kantigerem Sound daherkommt, gleichzeitig aber den Rhonda-Groove und die Vorliebe für große Melodien mit Bravour weiterführt. Dank der reibenden Gitarre und dem spritzigen Bass aber auch klangmäßig nochmal eine Entwicklung im Vergeich zu den beiden Vorgängern. Mit dem Titeltrack gibt es auch bereits ein weiteres Stück, welches vergleichweise ruhige, mysteriöse Klänge anschlägt.
Zentraler Song:
Wenn es einen Track gibt, der die Stärken von Rhonda vereint, ist das wohl „In my eyes“. Der Albumopener der 2017er-Platte „Wire“ beginnt mit klassischen Soul-Blues-Gitarren, die Herrn Tarantino aufhorchen lassen, ehe nach einem lässigen Strophenteil sich langsam Streicher aufbäumen und mit wilden Bögen in einen tollen Refrain führen, der gut und gerne ein Bond-Soundtrack sein könnte. Fantastisch ist auch der Schlussteil, wenn die Strings richtig aufdrehen und die kurz zuvor einsetzenden Bläser in opulente Höhen bringen.
Fun-Fact:
Milo war vor ihrer Karriere als Rhonda-Sängerin offenbar als Tierärztin in Hamburg tätig. Ihre Praxis am Millerntor verliert auf der Website nette Worte: Milo Milone hat in unserer Praxis eine Ausbildung zur TFA absolviert. Hauptberuflich ist sie inzwischen jedoch Musikerin und mit ihrer Band Rhonda viel unterwegs. Zu unser aller Freude springt sie jedoch immer wieder als Urlaubsvertretung bei uns ein.
Ob dafür immer noch genug Zeit ist?
Das sagen die Zyniker:
Bööh, wann ist das mit Neo-Soul endlich vorbei? Da lege ich lieber meine verkratzte Schallplatte aus den 50ern auf.
Passend zu:
Eine Allzweckwaffe diese Band, insbesondere in Gesellschaft anderer Personen. Rhonda sind selbst zum Frühstück nicht zu aufdringlich, zum Brunch herrlich spritzig und zum Apéro groovig genug, um die Stimmung ein wenig aufzulockern.
Drei Fragen an Rhonda
Eure aktuellen Pressefotos zeigen euch vor klassisch amerikanischer Kulisse. Wie stark seid ihr von der nordamerikanischen Kultur beeinflusst?
Milo: „Das Herziehen kam für mich eher überraschend, aber ich bin extrem froh, dass wir mit dem Flow gegangen sind und rüber gezogen sind. Ich glaube, dass durch das Leben an einem Ort, an dem die Musik die wir machen mehr oder weniger geboren wurde, dein Zugang und dein Gefühl wächst und dein musikalischer Horizont erweitert wird. Das wir einen Teil der Platte hier aufgenommen haben war daher irgendwie logisch und natürlich und wie sehr unser Sound davon beeinflusst wurde wird man wahrscheinlich erst sagen können, wenn man ein bisschen Abstand zur Platte hat, schätze ich. So oder so hat’s wahnsinnig viel Spaß gemacht und das fühlt sich gut an.“
Der erste Vorabtrack „Habits“ ist schon mal ein ganz schöner Knaller. Was erwartet die Welt auf eurem nächsten Album „You could be home now“ ?
Jan Fabricius: „Unser kommendes Album ist, als hätten wir unseren eigenen Film gedreht, nur ohne Film. Cineastisch-düstere Klänge wechseln sich mit Soulnummern ab, die einem alten amerikanischen Plattenspieler auf dem Dachboden entsprungen sein könnten.
Gleichzeitig ist es auch ein Einblick in die Welt der einzelnen Rhonda-Charaktere, der noch nie so persönlich war. Unser Gitarrist Ben Schadow hat das Album produziert, daher waren wir völlig unabhängig von weiteren Meinungen und haben einfach unser Ding gemacht.“
Weil wir uns nun mal am Ende des Jahres befinden, eine ganz klassische Frage. Welche Alben/Songs/Acts haben euch 2018 so richtig verzückt?
Milo: „Wenn alte Acts auch zählen, würde ich auf jeden Fall “Sea Bird” von den Alessi Brothers sagen. Ein alter Song, den ich stark mit dem Umzug nach LA verbinde. Bester Vibe. Genau das gleiche gilt für “Somethings In Your Mind” von Karen Dalton. Was neue Musik betrifft gibt es ganz gute Bands aus LA, die sich sehr lohnen. Colyer, Dan Sadin z.B. oder Drugdealer. Hier gibt es eine Menge guter Künstler. Um ehrlich zu sein hat Afrobeat und Instrumentalmusik mich dieses Jahr auch sehr stark begleitet. Ebo Taylor, Menahan Street Band oder El Michels Affair am meisten!“
Klingt doch fantastisch, oder? „You could be home now“ erscheint am 11. Januar und verspricht ein erstes 2019er-Highlight zu werden. Außerdem gehen Rhonda direkt danach auf Tour. that new music blog präsentiert die Show im Mainzer Schon Schön. Die gesammelten Tourdaten findet ihr hier:
11.01.19 Köln – Blue Shell
12.01.19 Mainz – Schon Schön
16.01.19 Dortmund – FZW
17.01.19 Bielefeld – Bunker Ulmenwall
18.01.19 Erfurt – Museumskeller
19.01.19 Bad Homburg – Speicher
23.01.19 Nürnberg – Musikzentrale
24.01.19 München – Milla
25.01.19 Schorndorf – Manufaktur
26.01.19 Freiburg – Räng Täng Täng
30.01.19 Hannover – Lux
31.01.19 Bremen – Schaulust
01.02.19 Berlin – Quasimodo
02.02.19 Hamburg – Mojo Club