Konzertbericht zu Rhonda in Mainz | Zur ersten Konzertpräsentation verschlägt es that new music blog ins Mainzer Schon Schön – hier geben Rhonda die zweite Show ihrer aktuellen Tour. Ein Livebericht.
Anlass:
…ist das brandneue, dritte Album des Garage-Soul-Quintetts. „You could be home now“ ist am ersten richtigen Release-Freitag des Jahres veröffentlicht wurden und damit zu Konzertbeginn gerade mal knapp 45 Stunden alt. Dieser Platte zu Ehren reisen Rhonda quer durch die Republik: Nach der Release-Party steht am Samstagabend zum ersten Mal Mainz auf dem Tourplan der Hamburger Truppe.
Venue:
Kuschelig ist es im Kulturclub Schon Schön, für den sich der Auftakt in den Samstagabend vermutlich gelohnt hat. Gerade noch genug Platz um hin und wieder einen Spaziergang an die Bar zu unternehmen – nicht zu viel, um dort anzustehen. Einzig die etwas kleineren Konzertteilnehmer leiden ein wenig unter dem fast ausverkauften Saal, sehen sie doch nicht von überall die Instrumente der fünf Bandmitglieder.
Publikum:
Eine spannende, aber nicht sehr bewegungsfreudige Mischung richtet ihren Blick um 20:30 gen Bühne. Rhonda verbinden Generationen, könnte man meinen, schließlich ist vor allem der Platz vor der Stage von Personen im leicht fortgeschrittenen Alter eingenommen. Diese sind sicherlich beglückt, als die Band „Baby“ anstimmt und schließlich „Habits“ und „In my eyes“ folgen lässt. Außer einem sanften Kopfnicken lassen sich aber viele nichts entlocken, was zu einem etwas undynamischen Beginn führt. Später wird es etwas ausgelassener – da läuft mal einer mit randvollem Rotwein durch die Menge und bei den hinten angesiedelten Studierenden klingt die Weinschorle ein bisschen an.
Dramaturgie:
Insbesondere bizarr ist der stimmungsmäßig verhaltene Beginn, da Rhonda hier ihre schmissigen Album-Opener darbieten – und leider etwas früh verheizen. Im Mittelteil ist die Setlist weiterhin von der brandneuen Platte geprägt, zwischen „Why we stay“ und „The best I ever had“ reiht sich dann aber auch mal ein älterer Track wie „Offer“ ein. Das schöne Ende des Hauptsets beginnt mit der aktuellen Single „Couldn’t say yes“, die nicht nur die Band verzückt. „Off the track“ macht auch auf der Bühne Laune, ehe „I do“ das Highlight des Albums darbietet. Die Zugabe endet ebenfalls schön mit „That’s how I roll“, welches nochmals mit Leidenschaft und Dynamik dargeboten wird. Nach ca. 80 Minuten verlässt die Truppe dann die Bühne und bewegt sich zum Merch, wo die ein oder andere Platte über den Tisch geht.
SpecialFX:
Rhonda sind keine Band, die viel Dönekes veranstaltet – das kann man nicht nur ihrer Musik sondern und ihrer gesunden Bescheidenheit entnehmen. Auch auf der Bühne verhalten sich Milo und Co. im schönsten Sinne normal. Ein bisschen Lichtshow, häufig rötlich, nie aber die klar im Vordergrund stehende Musik übertönend. Am Rande des Saals hängt außerdem ein schlichtes Rhonda-Banner. Viel Action lässt der beschränkte Bühnenplatz auch nicht zu, was aber nicht bedeutet, dass die fünf Musiker nicht „into it“ wären. Ben bläst schon mal zum Gitarrensolo an, während Jan am Bass wohl am dynamischsten unterwegs ist. Insbesondere bei den etwas intensiveren Stücken, die den Schlussteil markieren („When you find out“), lässt Milo auch ihre langen Haare ein wenig flattern und über die Bühne fliegen.
Sound:
Was für eine Wahnsinnsstimme Milo einfach hat! So sehr, dass am Anfang sogar das Mikrofon nicht genau weiß, was mit diesem Volumen anzustellen soll. Das Problem ist aber schnell in den Griff bekommen und in Folge können die stimmlichen Schwingungen bestens eingefangen werden!
Moment des Abends:
„I do“ ist prominent am Hauptset-Ende platziert und genießt damit gesteigerte Aufmerksamkeit – und das sowas von verdient. Im brutal dramatischen Schlussteil steigern sich die Instrumente gegenseitig in wilde Höhen und lassen den Albumtrack (der auch mehr oder weniger die Platte abschließt) in ganz besonderem Licht brillieren. Schön, dieses Stück so neu entdeckt zu haben.
Und sonst so?
Noch vor zehn ist die Sause zu Ende – was vor allem daran liegt, dass Rhonda ihre Stücke mit ordentlichem Tempo durchgespielt haben. Ansagen gibt es nur wenige und kurze, diese sind aber immer sympathisch und ehrlich. Am Ende des Abends steht ein schöner Einblick in die Musik von Rhonda, insbesondere die mal wieder gelungene neue Platte „You could be home now“. Ein bisschen dynamischer hätte es an manchen Stellen sein können, daheimbleiben aber ganz sicher keine Alternative gewesen.
Gut getroffen:
Hier könnt ihr die Band nochmals ausführlich kennenlernen! Weiter geht die Tour von Rhonda hier in den nächsten Tagen. Sagt mir, wie ihr es fandet!
16.01.19 Dortmund – FZW
17.01.19 Bielefeld – Bunker Ulmenwall
18.01.19 Erfurt – Museumskeller
19.01.19 Bad Homburg – Speicher
23.01.19 Nürnberg – Musikzentrale
24.01.19 München – Milla
25.01.19 Schorndorf – Manufaktur
26.01.19 Freiburg – Räng Täng Täng
30.01.19 Hannover – Lux
31.01.19 Bremen – Schaulust
01.02.19 Berlin – Quasimodo
02.02.19 Hamburg – Mojo Club