Romare – Home (Album)

Eine lange Zeit habe ich elektronische Musik immer nur dann für gut befunden, wenn sie organische Elemente oder Samples enthält. Kein klebriges am Computer wortwörtlich hochproduziertes Gewisch, sondern kluge Tracks, etwa mit World-Music-Percussion-Samples, mal einer Gitarre oder einem echten Bass. Ziemlich in die Richtung der Faithless-Live-Darbietungen. Im Laufe des letzten Jahres hat sich das geändert, vor allem durch zaghaftes Eintauchen in die DJ-Kunst, die einem schön druckvollen Beat eine stärkere Bedeutung zuweist. Außerdem habe ich Gefallen an dem klinischen, künstlichen Feeling eines düster produzierten Techno-Tracks gefunden, der als Einstieg in eine schwarz getränkte Fantasie gelten kann. Eigentlich also mal eben so alle ehemaligen Geschmacksvorstellungen über den Haufen geworfen. Nichtsdestotrotz schätze ich weiterhin die eingangs erwähnte, etwas wärmere Seite der elektronischen Musik. Das hat sich im letzten Sommer vor allem im tollen „Home“-Album von Romare ausgedrückt. Instrumentale Tracks, häufig knapp unter der 120bpm-Marke und voller sonnendurchfluteten Eindrücke. Insgesamt versammelt Romare derart viele gute Stücke, dass ich mich schwer getan habe, einen für meinen smoothen Elektro-Mix des Jahres rauszusuchen. Der stimmungsvolle Opener „Gone“, das melodiöse „Dreams“ oder das polternde „The river“ sind es alle nicht geworden. Dafür das plakativ betitelte „Sunshine“, welches eben jenen ausdrückt, wenn in der Trackmitte das Motiv im Breakdown wunderschön erweitert wird. Ein Melodien- und Groove-Genuss. Eingebunden zwischen Roosevelt und Llewelyn könnt ihr Romare jetzt in der Bio verlinkt im House-Mix hören.

Schreibe einen Kommentar