Schlager-Hosen, faire Tickets + Gorillaz-Geburtstag

1. Schlager-Hosen: Campino als neuer Reinhard Mey?

Es ist wieder was los in der Szene der „Großen“ der deutschen Rockmusik: Die Toten Hosen sind aus ihrem Altbier-Schlaf erwacht und haben nach ihrem Eintritt in die Streaming-Welt ein neues Album angekündigt. Zu hören gibt es dabei leider aktuell noch nichts. Dem Album „Laune der Natur“ (VÖ: 5. Mai) wird erst am 7. April die Single „Unter den Wolken“ vorgeschoben. Klingt im ersten Moment wie eine alternative Version von Reinhard Meys (nicht zu verwechseln mit Henning May) Überflieger-Song „Über den Wolken“. Schlagen die Düsseldorfer Urgesteine nach zaghaften Andeutungen in „Tage wie diese“ jetzt endgültig die Schlagerrichtung ein? Wohl eher nicht nach den wirklich guten, vergangenen Alben „In aller Stille“ und „Ballast der Republik“. Außerdem haben gerade ja erst Kraftklub mit ihrem abgefahrenen K.I.Z.-meets-Irgendwas-was-keiner-hören-will-Track „Dein Lied“ schockmäßig bereits den Vogel abgeschossen. Das haben Campino, Kuddel und Co. sicher nicht nötig. Eine komische, etwas amüsante Ankündigung gab es trotzdem.

2. Faire Tickets: Keine Maßnahmen aber eine Kampagne

Story time. In naiven Tagen (natürlich ganz lange her) habe ich mal eine kleine Summe Geld in den tiefen Rachen des Internets geschüttet und gehofft dafür Karten für ein ausverkauftes Konzert zu bekommen. Hat so mäßig geklappt. Dafür konnte sich ein Engländer einen schönen Abend in seinem Lieblingspub machen. Vollidiot. Egal. Was kann dagegen getan werden? In der letzten Woche dürfte bei dem ein oder anderen Indie-Liebhaber im Facebook-Feed die „FanFair Alliance“ aufgetaucht sein – eine neue Organisation, die gerade eine Kampagne gegen Ticket-Reseller fährt. Gegründet wurde diese von Mitgliedern des Musikbiz. Bands wie Wolf Alice oder Mumford & Sons sind auch am Start und haben die „Declaration“ unterzeichnet und „Tipps zum Ticketkauf“ geteilt. Auch wenn das ganze ausschließlich Lobby-Arbeit ist und keine konkreten Maßnahmen zur Unterdrückung von Resellern gemacht werden (wie auch?): gute Sache. Immerhin beschäftigt man sich mal wieder mit einem Thema, welches viele Fans beschäftigt (man beachte dafür die Kommentare in den Social-Media-Kanälen).

3. Gorillaz-Geburtstag: Damon Albarn nutzt Burzeltag zur Plattenankündigung

Was könnte man an seinem Geburtstag machen, wenn man Damon Albarn heißt? Sich einfach mal durch seine gesamte Blur- und Gorillaz-Diskographie hören und sich richtig geil fühlen? Könnte man machen. 2008 wurde Damon immerhin als „18th most powerful person of British culture“ gewählt. Und auch an seinem 49. Burzeltag am Donnerstag löst der Art-School-Gegenpart von Liam Gallagher noch großen Biz aus. An jenem Abend haben die Gorillaz nämlich ihr neues Album „Humanz“ für den 28. April angekündigt und zur Feier des Tages vier Songs ins Internet geschmissen. Die Welt dreht durch und verliebt sich aufs Neue in die Cartoon-Figuren. Das Quartett an Tracks ist dafür sehr durchmischt. Einzige Gemeinsamkeit: sie haben alle ein Feature (wie übrigens 13 von 14 Liedern der neuen Platte). So richtig überzeugen kann dabei nur „Andromeda“ mit dem deutsch-amerikanischen Rapper D.R.A.M.

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