Sløtface – Sorry for the late reply (Album)

Ich bin ein Fan der Albendramaturgie. Ich meine: Wofür gibt es dieses schöne Medium, in das Künstler ihr gesamtes Herzblut mehrerer Jahre stecken denn sonst? Klar ist es da schön, wenn der CD- oder LP-Käufer dann beim Hördurchgang mit auf eine Reise genommen wird und die Stücke (wenn auch „nur“ musikalisch) eine Geschichte erzählen. Nun ist das aber nicht immer der Fall, was wiederum auch nicht bedeutet, dass eine Platte in der Konsequenz weniger gut oder gar schlecht ist. Mein aktuelles Favorite-Album mit fragmentiertem Mixtape-Charakter ist „Sorry for the late reply“ von Sløtface, denen es hier zwar kaum gelingt einen roten Faden aufzubauen, dafür aber Gitarrenpophit an Hit reihen. Noch absurder: Die ersten beiden Songs aka die Singles sind zwar auch schön, so richtig nimmt die Platte aber erst danach Fahrt auf. Von „Stuff“ bis „Sink or swim“ gibt’s eine fantastische Mische aus Poppunk, Dreampop und fetzigem Alternative-Rock, der jederzeit „Sex education“ oder andere trendy Coming-Of-Age-Serien perfekt vertonen könnte. In „Crying in Amsterdam“ kracht es dann mal so richtig, wenn ein übles Tempo auf Lo-Fi-Produktion und Fuzz-Gitarren treffen – immer mit einem Fünkchen Pop versehen.

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