Songquartett der Woche (01/17)

Im Songquartett werden ab jetzt vier Songs des neuen Mix ausführlich vorgestellt. Dabei wird immer über den fetzigen Opener, eine neue Veröffentlichung, einen Hit und eine Hymne oder Ballade berichtet.

1) Tame Impala – Elephant (Opener)

Spätestens mit ihrem letzten Werk „Currents“ haben sich die Australier um Kevin Parker in sämtliche Gute-Laune-Groove-Playlisten gespielt. Doch auch in ihren vorigen Veröffentlichungen lässt sich der ein oder andere Kracher für den Beginn einer Wiedergabeliste finden, so wie das kauzige „Elephant“. Beginnend mit einer Strophe irgendwo zwischen The Black Keys und Royal Blood basiert der gesamte Mittelteil auf einem einzigen Gitarrensolo mit ungewöhnlichem Fuzz-Sound. Gerade dank seiner Abgefahrenheit einer der größten Würfe von Tame Impala und ein idealer Opener.

2) LCD Soundsystem – call the police (Neu-VÖ)

Sie sind wieder da! Und dieses Mal so richtig, mit neuer Musik. Im vergangenen Jahr hatte das Kollektiv um James Murphy nach einigen Jahren Pause noch sein Comeback auf den Live-Bühnen gemacht (ich war dabei und kann sagen: vermutlich bester Festival-Headliner des letzten Sommers). Jetzt haben sich die Pläne für das schon länger angekündigte Comeback-Album konkretisiert. In einem außergewöhnlichen und amüsanten Facebook-Post kündigen LCD Soundsystem den Release der Doppelsingle „call the police/american dream“ an – eine 15-minütige Reise, die es in sich hat und zeigt, wie wichtig die New Yorker für die heutige Musik sind. Beide Songs sind trotz Überlänge nicht langweilig, halten sich an das leichte Lo-Fi-Format von LCD Soundsystem, sind irgendwo zwischen Elektro, Rock und Indie positioniert und entfachen vor allem hintenraus immer mehr an Power. The boys & girls are back! Weitere Erkenntnisse der Ankündigung: Das Album ist fast fertig, wird aber erst veröffentlicht, wenn es denn auch auf LP zu erhalten ist (James Murphy sei nämlich ein alter Mann, meint er selbst). Außerdem sollen die Aufnahmen eine unglaublich spaßige Angelegenheit gewesen sein. Die Erwartungen steigen und steigen.

3) Moonlight Breakfast – Time (Hit)

Manchmal fragt man sich, wieso wir eigentlich geographisch häufig so limitiert sind in unserem Musik-Radar. Da sind die heimischen Bands, die amerikanischen Überflieger, die englischen Hypes, dann vielleicht noch ein paar Kanadier und skandinavische Bands und dann kennt man vielleicht noch eine oder zwei handvoll Truppen aus Frankreich. Zumindest bei mir ist dann Ende Gelände. Dabei machen vermutlich auf der ganzen Welt junge und alte Menschen großartige Musik. Für diese geniale Entdeckung aus Rumänien muss man noch nicht mal die Sprach-Hürde überspringen: Moonlight Breakfast singen nämlich praktischerweise auf Englisch und unternehmen mit ihrem zweiten Album „Time“ eine geniale Reise durch moderne, urbane Musik. Neben Soul-, Jazz- und Swing-Elementen wird der Elektro-Pop groß geschrieben, vor allem im phänomenalen Opener und Titeltrack. „Time“ ist ein einfach-gestrickter Hit mit eingängiger Melodie und macht einfach nur Laune. Pop pur. Aber genial!

4) Tall Ships – Home (Hymne)

Grüne Landschaften, eine wunderbare Küstenlinie voller Klippen: dafür steht das schöne, west-englische Cornwall. Inzwischen Fischerdörfern verirrt sich hin und wieder auch das ein oder andere Städtchen, wie zum Beispiel Falmouth: der Ort, an dem sich die vier Jungs von Tall Ships kennengelernt haben. Auch wenn die Engländer inzwischen ihrem Studienort entflohen sind, malen ihre großen, epischen Songs doch immer noch perfekt Bilder des traumhaften Cornwalls. Auf ihrem gerade veröffentlichten, zweiten Album „Impressions“ ist das knapp 7-minütige „Home“ so ein Track. Die leicht schleppenden, aber trotzdem befreienden Drums werden von melodischen Gitarren begleitet und langsam steigert sich der Song in etwas ganz Großes!

Den dazu passenden archivierten that new music mix findet ihr hier:

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