Frisch zurück vom Dour Festival kommt das Songquartett mit frischen Impressionen des belgischen Festes daher. Checkt Francois & The Atlas Mountains, Endz, Bazart und Alcest aus.
1. Francois & The Atlas Mountains – La vérité (Opener)
Wieso sind die hier eigentlich nicht bekannt? Vielleicht liegt es am sperrigen Namen, oder den französischen Texten. In Sachen fetziger Indie-Rock mit netten Melodiechen müssen sich Francois und seine in Frankreich und England zusammengesammelte Truppe aber auch international nicht verstecken. Locker, leicht, fluffig – nicht nur „La vérité“ ist ein wahrer Sommer-Track, der mit markantem Bass und eingesprühter Synthesizer-Orgel sofort Laune macht. Wie gut sich zu seiner Musik tanzen lässt, zeigt der Frontmann auf der Bühne übrigens selber. Dort wuselt Francois wie ein Flummi von links nach rechts. Kann man auch nicht anders bei jenem Song.
2. Endz – The eyes above (Neu-VÖ)
Im März dieses Jahres hat „The eyes above“ auf dem Album „Shake“ das belgische Tageslicht erspäht – da kann man den Track vom Rock-Trio Endz mit zugedrücktem Auge noch als Neuveröffentlichung kategorisieren. Zumindest hat er definitiv seine Daseinsberechtigung in jener Auflistung. Drückend und vielseitig leitet „The eyes above“ das Ende der ersten Platte der belgischen Band ein. Dass sich Endz in erster Linie vom Rock der 90s beeinflussen lassen, hört man hier insbesondere. Besonders Freude bereitet das lange Instrumental-Outro, welches sowohl psychedelische als auch aus dem Shoegaze bekannte Töne bietet. Da geht noch was für Endz in den nächsten Jährchen.
3. Bazart – Goud (Hit)
Sie gelten als neue Indie-Hit-Maschine aus Belgien und erinnern damit nicht nur namentlich an die wunderbaren Balthazar. Auch musikalisch schneiden sich Bazart eine Scheibe von den belgischen Königen ab, weisen aber eine nennenswerte Einzigartigkeit auf: Sie singen auf holländisch. Ganz ehrlich: Hört man beim ersten Durchgang fast gar nicht, ist die niederländische Stimmfarbe der englischen doch relativ ähnlich. Und auch sonst lässt sich an den Jungs aus Gent tatsächlich gar nichts aussetzen. Bazart machen geschnörkelt glatten Indie-Pop und beweisen glücklicherweise die Gabe für gute Melodien. Ihr Hit „Goud“ ist da das absolute Aushängeschild. Weite Elektro-Flächen verbreiten sich ehe sich ein melodisch genialer Refrain in die erfreuten Gehörgänge einbrennt. Ist das angenehm. So wundervoll. Und geht in Belgien auch so richtig ab.
4. Alcest – Autre temps (Hymne)
Ein weiteres anderssprachiges Highlight, mitgebracht vom Dour Festival. Hello Sprachenvielfalt. Und mit Alcest kommt auch noch ein weiteres Genre hinzu, und zwar ein durchaus nicht leicht zu definierendes. In frühen Tagen sah man das Projekt um den Franzosen Neige als Begründer des Genres Blackgaze – eine Mischung aus Black Metal und Shoegaze. Im Laufe der Zeit hat sich Alcest immer mehr von der Metal-Richtung abgewandt, hin zu Post Rock und weiterhin einer ganzen Ladung Shoegaze. Im himmlischen „Autre temps“ wird dies zu einer besonderen Melancholie, die dank stark bearbeiteten Gitarren und anderen Spielereien zu schweben beginnt. Großartig, wenn Neige und seine Kollegen auf der Bühne da langsam ihre langen Haare durch die Lüfte wedeln. Hymne!
Wie immer wurden die vier Tracks liebevoll in den that new music mix eingestreut. Die aktuelle 20-Song-Playliste findet ihr unter diesem Beitrag.