Songquartett der Woche (11/17)

Der heiße August beginnt mit viel Gitarren im Songquartett: Verstärkt bei Cold Reading und Itchy – akustisch bei Cage The Elephant und Wolf And Moon.

1. Cold Reading – Books & comfort (Opener)

„Ein perfekter Emo-Hit aus der Schweiz“ – so wurde ganz ungalant die neue Single der Jungs von Cold Reading angekündigt. Starke These, die aber durchaus zutreffend ist. „Books & comfort“ hat tatsächlich alles, was ein Track aus diesem Bereich so auf dem Kasten haben muss. Langsam fliegen Gitarrenmelodien durch die Lüfte, generell ist die Akkordführung sehr zielstrebig und unterstreicht die Symbiose aus Melancholie und Vorwärtsgang. Ein bisschen Jimmy Eat World, dazu ein wenig Donots aus Coma-Chameleon-Zeiten – insgesamt aber eine absolute Punktlandung für das Quartett aus der Schweiz. Da darf man auf den Rest der im September erscheinenden EP „Sojourner“ gespannt sein.

2. Itchy – Keep it real (Video)

Da fehlt doch was beim Interpreten. Ach nein, warte. Haben die drei Spaßvögel von Itchy Poopzkid doch tatsächlich nach vielen Jahren des Scheiß-Bandnamen-Habens an dieser Problemstelle mal etwas unternommen. Von nun an erscheinen die drei Jungs aus dem Schwabenland nur noch als Itchy. Ein konsequenter Schritt, schließlich haben sich Itchy auf den letzten Alben immer mehr von ihrem Image als Spaß-Punk-Band entfernt und schon seit einiger Zeit eher ernstere Themen abgesprochen. Auch musikalisch wurde das Niveau deutlich gehoben. Das fällt auch auf dem neuen Album „All we know“ auf – dem Ersten als Itchy. Düsterer und vielseitiger sind Sibbi, Max und Panzer geworden. Bestes Beispiel ist dafür die Single „Keep it real“, die neben fetter Percussion und verzerrten Vocals mit einem gewohnt guten Video um die Ecke kommt. Wer Itchy inkl. Poopzkid auf der „Brauch-ich-nicht-mehr“-Liste hatte, könnte sich nun mal wieder mit der Band beschäftigen. Na, das ist doch auch was.

3. Cage The Elephant – Take it or leave it (Hit)

Neues Material von Cage The Elephant? Nur eineinhalb Jahre nach ihrem genialen und Grammy-prämierten „Tell me I’m pretty“? Letztlich entpuppt sich das Ende Juli veröffentlichte „Unpeeled“ als Akustikalbum, welches auf der gleichnamigen Konzerttour aufgenommen wurde. Auch wenn das Gesamtwerk nicht ohne Mängel bleibt, – von mir ausführlich auf Plattentests.de beschrieben – bietet die Platte die ein oder andere eingängige Neuversion von alten Hits des Rock-Quintetts aus den Staaten. Ganz vorne dabei ist das wunderbare „Take it or leave it“, welches im Akustikgewand deutlich smoother und verzauberter daherkommt.

4. Wolf And Moon – Garden of potential (Ballade)

Ein alleinstehender Indie-Folk-Song, der beim ersten Hören so ohne Weiteres überzeugt? Glaubt mir, das kommt so häufig nicht vor. Umso schöner ist es, so etwas wie Wolf and Moon und „Garden of potential“ zu entdecken. Die klassische Fingerpicking-Gitarre wird vom Effektboard in verschiedene, klirrende Einzelteile zerlegt und wirkt dadurch ungleich zerbrechlicher. Auch wenn rhythmisch nicht viel passiert, zieht „Garden of potential“ mit dem außergewöhnlichen Gitarrenmotiv und den vielfach geschichteten Stimmen des Duos in den Bann. Funktioniert auch im Sommer überraschend gut!

Wie immer findet ihr die vier Tracks auch im 20-Song-starken that new music mix eingepflegt. Einfach mal nach rechts oder unten gucken! 🙂

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