Wie die Blätter von den Bäumen fallen derzeit großartige Songs vom Himmel. Es ist Herbst und wie immer ist die Musikauswahl außerordentlich groß. that new music blog hat sich auf die Suche begeben und stellt vier Tracks genauer vor. Heute mit treibender Melancholie von Jessica Lea Mayfield, schönen Studio-Bildern von Little Dragon, gewohnt flockigen Klängen von Ball Park Music und einem Instrumental-Monster von Grandbrothers.
1. Jessica Lea Mayfield – Meadow (Opener)
Ganz schön vielseitig diese junge Dame. Während auf Jessica Lea Mayfields Vorgängerwerk noch Grunge-Gitarren aus den Boxen dröhnen, verschreibt sich die Amerikanerin auf „Sorry is gone“ wieder dem klassischeren Rock und Country. Eine Mischung, mit der sie schon länger auf sich aufmerksam machen konnte. Erster Bewunderer der Sängerin aus Ohio war der altbeliebte Dan Auerbach, der Jessica dann auch gleich mal produzierte. Nebenbei lässt sich die Ende-20-Jährige auch von den ganz Großen inspirieren. Die Bewunderung ihres Idols Elliott Smith zeigte Jessica erst 2015 durch das Mitwirken an einem gesamten Coveralbum. Doch auch ihre eigenen Tracks überzeugen, wie das idyllische „Meadow“. Der Song startet mit einem langsamen Intro, ehe sich im Mid-Tempo-Rest vor allem die vielseitigen Gitarren bemerkbar machen.
2. Little Dragon (feat. Faith Evans) – Peace of mind (Video)
Wie viel schönes Licht doch ausmachen kann. Auf den ersten blickt überzeugt „Peace of mind“ von Little Dragon nämlich vor allem durch die schönen Studiobilder, die im zugehörigen Video zu sehen sind. In getimter Beleuchtung wuselt sich der Clip fast zwei Minuten als One-Take durch und präsentiert alle beteiligten Musiker. Schließlich gibt es dann doch Schnitte – zu diesem Zeitpunkt hat sich aber schon der lässige 90s-RnB-Track ins Ohr gewurmt. Gemeinsam mit der Sängerin Faith Evans und dem großen Produzenten Raphael Saadiq (wichtiger Wegbereiter der neueren Soul-Musik) schüttelt das Trio diesen groovenden Muntermacher aus dem schwedischen Ärmel.
3. Ball Park Music – Exactly how you are (Hit)
In all der Aufregung um das graue Wetter vergisst man gerne mal, dass es ja auch Orte gibt, in denen die Welt noch in Ordnung ist ergo die Sonne scheint. Zum Beispiel Down-Under, wo die Jahreszeiten bekanntlich ja konträr sind. Umso mehr lässt sich erklären, wieso die Indie-Kapelle Ball Park Music gerade jetzt ihren herzstürmerisches „Exactly how you are“ veröffentlicht. Mit ganz viel Beatles-Melodien, sonnigen Gitarren und einem treibenden Rhythmus spielen die Jungs und Mädels aus Brisbane gewohnt ein Lächeln auf den Mund Hörers. Irgendwie zwar klischeehaft, aber trotzdem: We love you exactly how you are, Ball Park Music.
4. Grandbrothers – Long forgotten future (Hymne)
Musik sagt mehr als tausend Worte. Okay, ganz so geht das Sprichwort nicht. Auf das Duo Grandbrothers trifft es aber trotzdem zu. Nun sind die zwei Jungs bei langem nicht der einzige Instrumental-Act auf dieser Welt. Dafür gelingt es Erol und Lukas atemberaubend gut, dass beste aus ihrer geringen Ausstattung herauszuholen. Die beiden konzentrieren sich auf Elektronik und einen Flügel. Was erstmal nicht besonders wirkt, gelangt manchmal in atemberaubende Höhen. Im Oktober veröffentlichen Grandbrothers ihr zweites Album „Open“ – ein geniales Werk, dem ein ebenso genialer Track vorab geschoben wurde. „Long forgotten future“ klimpert lange leicht störrisch umher, klappert hektisch mehrere Töne ab und bereitet sich auf die epischen Abflug nach Minute 1:15 vor. Ein erlösender Moment, zu dem man in Kopfkino wunderbar durch die Gegend schweben kann.