Im September geht im Musikgeschäft wie gewohnt die Lutzi ab. Das Songquartett bietet euch einzelne Songs, die besonders überzeugen. Diesen Monat u.a. mit Blood Red Shoes, The Holy, Lygo, Holygram, The Kooks, Lilly Among Clouds und Tom Gatza.
Blood Red Shoes – Mexican dress
Schublade: The Kills, The Subways, The Von Bonides, Band Of Skulls, Deap Vally
Blood Red Shoes sind zurück. Nach einer verdammt langen Auszeit mit vereinzelten, musikalischen Lebenszeichnen kündigen Laura und Steven mit „Mexican dress“ ihre neue Platte (VÖ Januar 2019) an. Der Track ist vergleichbar besonnen und ausgeglichen und erinnert an eine etwas kreativere Version der letzten The-Kills-Scheibe. Spannend!
The Holy – Obi bate opiate
Schublade: Interpol, Editors, The Twilight Sad, Diego, The National, Coldplay, U2
Ganz schön dicke Referenzen, an denen sich The Holy da vorbeischlängeln. Das Debütalbum der finnischen Band behandelt die düstere Geschichte eines jungen Menschen, der in den schwierigen, finnischen 90ern aufwächst und das Übel der Welt kennenlernt. Ähnlich mächtig und episch trumpfen The Holy auf – und verbinden dabei immer wieder Energie mit traumhaften Momenten wie im kolossal schönen „Obi bate opiate“.
Death Machine – Isle of mine
Schublade: Bon Iver, Destroyer, Wolf & Moon, Fleet Foxes, Folk
Wenn da oben schon Bon Iver als erste Inspirationsquelle steht, werden ja so oder so die ersten aufhorchen. Auch den Dänen von Death Machine gelingt es schönen Gitarren-Folk weiterzuführen und mit ungewohnten Elementen zu versehen – das sagt zumindest die neue Single „Isle of mine“ aus.
Holygram – Signals
Schublade: Soft Kill, Whispering Sons, Joy Divison, The Soft Moon, Wave
In den ersten Wochen von that new music blog bereits vorgestellt, ist der SHORTCUT-Beitrag zu Holygram bis heute der mit den meisten Aufrufen. Nun hat die Wave-Kombo aus Köln ihr lang ersehntes Debütalbum angekündigt (VÖ 9.11.) und das schick groovende „Signals“ vorausgeschickt. Wie eine Schwarz-Weiß-Zeitreise in mir unbekannte, aber verdammt interessante Zeiten.
Lygo – Flughafen
Schublade: Heisskalt, KMPFSPRT, Adam Angst, Turbostaat, Lirr
Ich muss zugeben: Auf Albumlänge habe ich so meine Probleme mit der Stimme von Lygo-Sänger Simon. Aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache. Allen Verehrern des düsteren Deutschpunks ist nur zu empfehlen, die neue Platte „Schwerkraft“ auszuchecken. Wie das Trio melodiöse Gitarren, einen messerscharfen Bass und ein aufregendes Schlagzeug vermischt, erinnert an die Szenen-Größen, neben den Lygo ja sogar schon auftreten. Veredelt wird das Ganze im starken „Flughafen“, welches melancholischen Zwischentöne aufwirft und damit besonders verzückt.
Brett Newski – Ride
Schublade: Weezer, Pixies, Frank Turner, The Gaslight Anthem
Mit schönem 90er-Jahre-Rock kommt der Songwriter Brett Newski auf seinem neuen Album „Life upside down“ um die Ecke. Nicht nur die herrlichen Zeichnungen auf der Rückseite des schön gestalteten Artworks der CD zeigen, dass Songs wie „Ride“ wunderbar die locker-flockigen Momente aus lässigen Indie-Filmen untermalen könnten. Coole Sache!
Muncie Girls – Picture of health
Schublade: Sløtface, Paramore, Gurr, Blondie, Alvvays
Wie schon im vergangenen Jahr die saucoolen Sløtface zeigt eine Truppe aus UK, dass Pop-Punk – wenn man ihn denn gut macht – absolut keine verzichtbare Musikrichtung ist. Das Trio Muncie Girls fällt insbesondere mit dem angenehm krachenden „Picture of health“ mit der Tür ins Haus und lässt Hayley Williams und ihre inzwischen rosaroten Kumpels von Paramore alt aussehen.
Tom Gatza – Tilbuin
Schublade: GoGo Penguin, Lambert, Grandbrothers, Portico Quartet
Ins weite Feld der Neo-Klassik grätscht gerade der junge Musiker Tom Gatza herein. Der Vorbote für seine EP hört auf den Namen „Tilbuin“ und schlägt sich erst mit wunderbarem Klavierspiel durch das Maisfeld, um schließlich am Ende – begleitet von Drums und vereinzelten Synthie-Pads – die helle Freiheit zu erblicken. Starkes Instrumental!
Lilly Among Clouds – Wasting my time
Schublade: Lykke Li, Lorde, Lana Del Rey, Robyn, Florence + The Machine, MarieMarie
Nach einem ersten Album, welches mit durchweg schönen Melodien überzeugte, teilweise aber auch einer arg dick aufgetragenen Produktion zum Opfer fiel, legt lilly among clouds eine neue Single nach. Das kesse „Wasting my time“ macht vieles richtig, was auf dem Album noch haperte und zeigt die junge Musikerin in einem neuen, flotten Stil. Keine Zeitverschwendung (see what I did there?)
The Kooks – No pressure
Um es kurz zu machen: Das neue Album von The Kooks müsst ihr wirklich nicht hören. Zwischen einer Dicke-Hose-Produktion und überflüssigen „Ah“ und „Oh“s stechen nur ganz vereinzelt die schönen Melodien, die das Quartett um Luke Pritchard in den Nuller Jahren geschrieben hat, durch. Da muss man schon zum letzten Track skippen, um ein einigermaßen stimmiges Stück zu finden. „No pressure“ geht zwar auf Shine-On-Gedenk-Harmonie, überzeugt aber mit seiner Unaufgeregtheit
to be continued…