Sticky Fingers – Yours to keep (LP) | Review

Review zum Album „Yours to keep“ von Sticky Fingers | Eine Mischung aus Pop und Indie muss nicht immer schlecht sein, beweisen Stick Fingers auf ihrem neuen Album „Yours to keep“.

Let’s talk about Maroon 5! Aber nicht zu ausführlich. Nur ganz kurz: Dass die Super-Bowl-Show der amerikanischen Truppe nur zu einer Katastrophe werden konnte, war eigentlich vorher schon drohnensternchenklar. Erstens, weil Bands einfach nicht die Performance bieten können, die von den Massen erwartet wird (siehe den peinlichen Coldplay-Auftritt vor einigen Jahren). Zweitens weil Maroon 5 einfach grottige Musik machen. Inzwischen ultra-pop konnte auch die frühere Phase der Jungs um Adam Levine, als man noch so tat, als wäre man zumindest ein bisschen Indie, nur müde belächelt werden. Dabei – und damit wird endlich das Thema gedroppt – geht die riskante Kernschmelze zwischen musikalischem Indie und groß produzierten Pop auch hin und wieder mal gut. Aktuelles Beispiel sind die Sticky Fingers und ihr neues Album „Yours to keep“. Größtenteils strukturieren sanfte Melodien und dem R’n’B entliehene Beats die Platte und sorgen somit für ein leicht zugängliches Werk, welches aber qualitativ und quantitativ passend immer wieder kleine Twists einfügt. Im traumhaften Opener „Sleep alone“ erklingt ein kleiner, gesanglicher Emo-Ausbruch, der auch von Citizen stammen könnte – das folgende „Loose ends“ überzeugt mit seinem glatten Rockrefrain, der direkt aus einer verstaubten, amerikanischen Garage entspringt. Immer wieder überraschen Sticky Fingers mit Kleinigkeiten wie dem abgefahrenen Stereo-Intro von „Another episode“, welches in einem sommerlichem Beat mündet – oder der hypnotischen Steigerung des Titeltracks. Ein on-point-produziertes Album für jede Halbzeit.

Hier könnt ihr die ganze Platte hören:

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