Kein Bock mehr auf das elendige Grau, den Nieselregen und die ganzen traurigen Folk-Songs? Dann wird es Zeit die Jungs von Tample kennenzulernen. Das Quartett sendet mit seiner ersten Platte „Summer light“ einen großen Hauch Sonnenstrahlen aus Bordeaux.
Gut getroffen:
Musikstil – das sagt die Band:
pop/rock/électro laut Facebook, der Pressetext setzt noch ein „Indie“ ein.
So klingen Tample eigentlich:
Wie eine Indie-Band, die von Beginn an in großen Teilen auf die Elektronik setzt – und nicht erst auf ihrem dritten Album mit Elektro-Spielereien die Fans der ersten Stunde verprellt. Tample spielen tanzbaren Pop à la Hot Chip oder Metronomy, verstecken sich aber weder vorm dauerhaften Einsatz von Drumpads und Synthies noch vor extrem poppigen Hooks.
Mitglieder:
Tample sind zu viert und lassen sich auf der Bühne gerne von einem Backing-Track unterstützen, wie die Live-Session von „Chimera“ zeigt. Dafür widmen sich die Franzosen in diesem Beispiel gleich doppelt der Percussion, die sehr dominant daherkommt.
Besonderheit:
Einerseits versprühen Tample wegen des teilweise nicht unüberhörbaren französischen Akzents einen gewissen Charme – so beispielsweise im Beginn des catchigen „Keep your distance“. In den meisten Tracks imponiert aber insbesondere der treibende und kreative Bass, der dem Refrain von „One night stand“ ein Funk-Touch verleiht und in „Love keeps us alive“ einen starken Kontrast setzt.
Aktuelles Werk:
Nach einigen Jahren Band-Dasein veröffentlichen die vier Jungs am 26. Januar ihren ersten Langspieler über das durchaus renommierte französische Label Yotanka. „Summer light“ heißt die Platte, deren einziger unrunder Punkt die Wahl des Veröffentlichungsdatum ist. In acht kompakten Stücken reihen Tample eingängige Melodien und federleichte Beats aneinander. „Runaway“ kann sich dabei sogar Gepfeife erlauben
Zentraler Song:
Vollkommen verständlicherweise hat die Band den bärenstarken Titeltrack „Summer light“ als Vorabsingle auserkoren. Selbst wenn im Edit eine gute Minute geschnippelt wurde, bereitet der Song mit einem simplen Beat große Freude und trägt sich trotz seiner genialen Einfachheit. Bester Moment ist die Instrumentalbridge, die schließlich in ein ganz klassisches Synthie-Riff übergeht. Hier zeigt sich, dass Tample keine Kompromisse machen und das Elektro-Ding voll durchziehen.
Gut gesagt:
Sänger Samuel auf die Frage, welcher Song sein Leben verändert hat. (auf letype.fr)
Das sagen die Zyniker:
Wozu hat der Drummer überhaupt ein echtes Schlagzeug?
Passend zu:
Den Minuten oder Stunden, die man auf dem Weg zum nächsten Strand zurücklegen muss. Am meisten Spaß bereiten Tample im versandeten Auto mit Freunden, in Bikini oder Badehose und dem Kühlgetränk im tragbaren Eisfach.
Drei Fragen an Tample
1) I would definitely describe your music as „summer music“ that works best in the hot months of the year. Do you agree and why did you choose to release „Summer light“ in the deepest winter?
There are different kinds of moods in our album. You’re right, our single «Summer Light» is clearly a song to listen in a summer road trip but we have also songs like «Chimera» which are more dark with a dream atmosphere. Moreover, I really think that in the deep winter, when it’s cold or when it’s raining a summer song can help you smiling, you should try.
2) Back in 2015 you said that the four of you were no full-time musicians. How will the release of the debut album via Yotanka change your life?
It’s a bit early to say that our life will change but the first round of feedback on the album is very positive in France and we hope that it will be well received in Germany and everywhere… Now we have a real team which is working for the project. We have «Yotanka» which is our label record and also a booking agency «Melodyn production». That gives us more confidence, and much more visibility.
3) Since you are offering a quite electronic approach of indie-pop, I was really wondering how you guys see rather the often criticized, electronic outputs from indie bands, like Franz Ferdinand’s „Tonight“, The Strokes’ „Angels“ or Bloc Party’s „Hymns“?
You are talking about iconic bands which succeeded with rock music. We love them for that. It’s hard for the audience to approuve these electronic outputs. Arcade Fire have made the transition with intelligence but it’s hard. In our case it’s different, we started music with electronic sounds, and we are not yet famous…
Außer einem Release-Konzert in Paris sind derzeit keine Tourdaten angekündigt. Hier könnt ihr euch Temple in der Zeit anhören: