The Deadnotes auf dem Ostsicht Festival (Leipzig)

*UPDATE: Hier haben The Deadnotes ein paar Fragen zu ihrer neuen Single „Cling to you“ beantwortet*

The Deadnotes haben es fast geschafft. Nachdem ich in jungen Jahren noch die Bühne mit den Jungs teilen durfte, sind die Freiburger Indie-Emo-Rocker (oder so) einen Haufen Schritte weitergekommen. Erstes Album, dicke Support-Slots, Videopremiere bei der VISIONS und nun mal wieder Deutschlandtour. Auf letzterer passieren The Deadnotes auch Leipzig – spielen hier aber kein Einzelkonzert sondern im Rahmen des erstmalig stattfindenden Ostsicht Festivals. Eine super Sache.

Das Festival:

Das liebevoll organisierte Ostsicht Festival will eine Woche vor der Bundestagswahl auf den internationalen Rechtsruck hinweisen und darüber informieren. Dazu haben die Organisatoren ein buntes Programm mit Workshops und Konzerten auf die Beine gestellt. Gefördert wird das Ostsicht Festival übrigens unter anderem von der Stadt Leipzig, dem Studentenwerk und dem Programm Demokratie leben! – ein durch und durch gut gestalteter Samstag.

Venue:

Der (oder das) nicht unbedingt schöne aber dafür umso charakteristische Rabet wurde von den Veranstaltern passend auserwählt. Zwischen Studentenviertel und der legendären Eisenbahnstraße liegt der Park ideal für ein derartiges Festival. Vor dem Auftritt der Deadnotes scheinen am frühen Abend Strahlen der Spätsommer-Sonne durch die Bäume und tauchen die lebhafte Veranstaltung in einen schicken Instagram-Filter.

Ein von @thatnewmusicblog geteilter Beitrag am

Publikum:

Wie ein Publikum im Rabet eben so sein kann. Punks, Studierende, Familien mit Kindern – herrlich durchmischt. Am Spielplatz schmeißen übermotivierte Kids eine Glasflasche Sterni, eine ebenfalls übermotivierte Mutter geht dazwischen und redet etwas von Polizei. Geschichten, die das urbane Leben eben so schreibt. Ansonsten ist die Stimmung lässig und fröhlich.

Rahmenprogramm:

Bevor mit The Deadnotes und Björn Peng wohl die zwei einzig überregional bekannten Acts sich die Ehre geben, dürfen einige lokale Künstler ran. Vor einer Steinwand spielt am späten Nachmittag erst ein Songwriter, dann dürfen Freie Liebe Currywurst ran. Wie das manchmal so ist, fällt bei den Leipzigern der Computer aus – nicht so gut, wenn man Electro-Punk macht. Mit einer knappen halben Stunde Verspätung darf das Trio sein Set beginnen. Nebenan spielen atmen, weiter ein solides Punkset – und dann entern auch schon The Deadnotes die Bühne.

SpecialFX:

Heute mal alles schön DIY. Die Bühne ist in einem LKW aufgebaut, gleichzeitig aber mit ordentlich Licht und Nebelmaschine versorgt. Schon während des Soundchecks merkt der aufmerksame Zuhörer, dass die Boys von The Deadnotes ein bisschen professioneller zu Sache gehen. Die Instrumente sind nun richtig dick da – genauso wie die Instrumentalisten. Zum Opener klopft Bassist Jakob unterstützend vehement auf einer Standtrommel rum. SHOWTIME.

Dramaturgie:

The Deadnotes spielen ein gut 30-minütiges Set mit insgesamt sieben Tracks. Mit „Favorite shirts“ beginnen die Freiburger und kissen gleich mal all fears out of the people’s faces. Es wird gleich danach ein wenig energischer, ehe „Cardboard“ das Tempo drosselt. Am Ende kommen das große „I’m a dreamer (Homesick)“ und die neue Single „1.20“, die das Mate-und-Bier-trinkende Publikum zucken lassen.

Moment des Abends:

„Cardboard“ sticht bereits auf dem Album als kraftvollster Track heraus, kommt auf der Bühne aber noch ungleich dynamischer daher. Hier stehen die ruhigen Parts wunderbar in der Luft, wohingegen das hymnisch rockende Ende nicht nur von Darius, Yannic und Jakob auf der Bühne ordentlich abgefeiert wird. Der Moment, an den sich wohl auch die bisherigen Nicht-Fans der Freiburg erinnern dürften.

Und sonst so?

The Deadnotes ballern auf der Bühne einfach deutlich mehr als auf Platte. Auch wenn „1.20“ die Energie des Trios schon angemessen durch die Stereoanlage bringen lässt, ist die Live-Show nochmal überzeugender. Besonders angenehm ist es dabei zu sehen, dass The Deadnotes ohne Backing-Tracks und Ähnliches auf einem Laster trotzdem einen ziemlich überzeugenden Sounds kreieren. Chapeau.

Gut getroffen:

Ein von @thatnewmusicblog geteilter Beitrag am


The Deadnotes sind noch für ein paar Shows unterwegs. Checkt hier die nächsten Dates aus und guckt vorbei.
20.09. Hamburg, Astra Stube
21.09. Lübeck, Blauer Engel
22.09. Oberhausen, Druckluft
27.09. Stuttgart, JuHa West
28.09. Braunschweig, Klaue
29.09. Dresden, Katy’s Garage
30.09. Mengen, Revolution Rock Festival

Schreibe einen Kommentar