Interview mit The Deadnotes zum Song „Cling to you“ | Volle Pulle voraus! The Deadnotes gehen all-in und verkünden die Gründung eines eigenen Labels. Bevor es auf Europa-Tour geht, hat die fleißige Indie-Emo-Band auch noch etwas Musikalisches in Petto. „Cling to you“ heißt der neue Song, den The Deadnotes hier in aller Ausführlichkeit beleuchten.
Wie ist „Cling to you“ ganz zu Beginn entstanden?
Tatsächlich sehr untypisch für uns. Wenn wir Songs schreiben gibt es meist zu Beginn eine Melodie in irgendeiner Form, z.B. ein Refrain bestehend aus Gitarre und Gesang, auf dessen Grundlage dann im Proberaum weiter geschrieben wird. Bei “Cling To You” allerdings war ganz am Anfang nur ein Drumbeat da, alles andere wurde dann drumherum aufgebaut und arrangiert.
Eine kleine Anekdote zu den Aufnahme-Sessions?
Hochmotiviert wie wir sind, haben wir uns mit der Aufnahme von zwei Songs in drei Tagen inklusive einem kompletten Videodreh ein hohes Ziel gesteckt. Trotz ein paar Extrastunden im Studio am vierten Tag und der verrückten Idee, von Leeds nach London zu fahren um sich dort noch tättowieren zu lassen, waren wir gerade noch rechtzeitig im Hafen in Dover, um die Fähre zu erwischen. Exakt zehn Minuten vor Abfahrt, kein Witz! Irgendwie klappt dann doch immer alles. Wenn auch sehr knapp.
Was ist euer persönlicher Lieblingsmoment?
Oha, schwierig zu sagen! Ich mag das komplette Ende sehr gerne, vor allem es live zu spielen! Relativ untypisch kommt da ein ganz neuer Teil dazu, verpasst dem Song nochmal einen komplett anderen Vibe und geht total auf.
Vor diesem Teil macht die ganze Band ein Decrescendo bis es fast ganz still ist, bei welchem wir im Studio – krasse Streber wie wir sind – darauf bestanden haben, das genau so selbst einzuspielen. Und es hat funktioniert!
Worum geht’s in den Lyrics?
Es geht darum, dass es für einen selbst vielleicht manchmal besser ist, sich in verschiedensten Situationen oder Lebenslagen von sämtlichen Verpflichtungen zu lösen und mehr auf sein Bauchgefühl zu hören. Manchmal fühlt man sich fast gezwungen, irgendwelche Entscheidungen zu treffen, von denen aber eigentlich weiß, dass diese einem vielleicht gar nicht gut tun und dass Dinge wie z.B. Geld einen am Ende überhaupt nicht glücklich machen. Leider sind wohl doch sehr viele Leute fest davon überzeugt.
Was ist eure liebste Zeile aus dem Song?
Das kommt immer sehr auf die eigene Stimmung an und verändert sich natürlich ständig, gerade was Lyrics für einen selbst bedeuten oder einen auf unterschiedliche Weise berühren. Ich persönlich mag “follow your instincts, fuck your commitments” sehr! Offensichtlich die wohl plakativste Zeile des Songs, gerade dadurch hat sie aber eine große Präsenz und bringt die Thematik des Songs voll auf den Punkt: traue deinen Instinkten und tu das, was dich wirklich glücklich macht!
Wieso habt ihr euch dazu entschieden „Cling to you“ als einzelne Single zu veröffentlichen?
“Cling To You” hat im Vergleich zu den Songs die wir davor veröffentlicht haben für uns einen recht neuen Charakter, den wir bisher von uns so gar nicht kannten. Der Song hat allgemein eine ziemlich positive Grundstimmung und ist uns direkt als sehr catchy aufgefallen, weshalb uns eigentlich sehr schnell klar war, den als Single zu veröffentlichen. Zudem haben uns einige Leute nach Shows gesagt, dass ihnen “Cling To You” besonders gut gefallen hat und ihnen sehr im Kopf geblieben ist. Spätestens dann war das für uns eine fixe Sache.
Welche Tracks würdet ihr auf einem Mixtape vor und nach „Cling to you“ setzen?
Uns hat mal jemand gesagt, “Cling To You” habe ein bisschen den Vibe des Albums “Blush” von Moose Blood. Der Song ist auf seine eigene Art zwar irgendwo anders oder speziell, würde da aber denke ich sehr gut reinpassen. Also irgendwo in die Mitte von “Blush”. Großartiges Album, einer ansonsten leider sehr umstrittenen Band!
An welcher Stelle spielt ihr das Stück auf der Bühne?
2018 hatten wir einige Support-Shows, wie z.B. kürzlich mit den Leoniden, da war “Cling To You” bei einem 30-minütigen Set mit sechs Songs eigentlich immer an vierter Stelle, also zu Beginn der zweiten Hälfte des Sets. Vielleicht so eine Art Opener zu Teil zwei.
Wie steht das Musikvideo im Bezug zum Track?
Obwohl es aufgrund der Studiosequenzen und der Reiseaufnahmen einen sehr dokumentarischen Ansatz hat, schafft es das Video meiner Meinung nach sehr gut, die Thematik des Songs vielleicht gerade auch aufgrund seiner Einfachheit sehr zu unterstützen. Denn im Grunde machen wir im Video genau das, wozu der Song ein wenig aufruft: wir sind unterwegs, machen gemeinsam Musik und haben sehr viel Spaß dabei!
Zu welchem Zeitpunkt sollte ich den Song auflegen?
Mir persönlich macht der Song – zumindest beim Spielen – aufgrund seines sehr positiven und etwas dance-igen Charakters immer extrem gute Laune. Also im Optimalfall direkt morgens nach dem Aufstehen! Jedoch lieber nicht als Weckerton benutzen, dann mag man den Song irgendwann nicht mehr. Das ist mir früher mit so einigen Songs passiert, seitdem bin ich wieder auf Standard-Weckertöne umgestiegen.
Eine wirklich schöne Nummer, die The Deadnotes nochmal in neuem Licht zeigt. Verpasst die Band auf keinen Fall auf Tour! Ihr seid hooked? Hier haben sich die Drei mal vorgestellt. Und so war es damals auf der letzten Tour, die ich besucht habe.
02.02. Meppen (DE), JAM
20.02. London (UK), The Monarch (free show!) *
21.02. Glasgow (UK), Bloc+ (free show!) *
22.02. Worcester (UK), Annie’s at the Courtyard *
24.02. Brighton (UK), The Hope & Ruin *
27.02. Darmstadt (DE), Oetinger Villa
28.02. Stuttgart (DE), Kap Tormentoso (free show!)
01.03. Sankt Georgen (AT), Fümreif (free show!)
03.03. Hamburg (DE), Astra Stube
04.03. Gothenburg (SWE), Sekten
05.03. Södertälje, Stockholm (SWE), Spinnrocken
06.03. Copenhagen (DK), Råhuset
07.03. Kiel (DE), Schaubude
08.03. Capelle A/D IJssel (NL), Capsloc
09.03. Münster (DE), Gleis 22
11.03. Namur (BE), Le Petit Bitu
12.03. Bonn (DE), Bla
14.03. Lyon (FR), Maxine’s
15.03. Dijon (FR), Deep Inside
16.03. Freiburg (DE), Slow Club
18.03. Zurich (CH), Dynamo