ViVii – ViVii (LP) | Review

Review zum Album „ViVii“ von ViVii | Keine Schachtelsätze, keine blöden Aufhänger. In der Rubrik NOTES veröffentliche ich einfach meine Notizen zu den Einzelsongs einer neuen Platte. Dieses Mal mit dem schwedischen Indiepop-Trio ViVii und seinem selbstbetitelten Debütalbum.

Pick me up: Schimmernder, schwebender Anfang. Funktioniert gut als Opener, sanfte und sehr luftige Männerstimme (Emil). Nach einer Minute kommt ein mächtiger Refrain und Frauenstimme (Caroline) steigt ebenfalls ein, danach Rückfall in Strophe. Quasi ein Duett! Wenig Percussion, viel Wirkung. Bass wird dominanter in späteren Refrains. Definitiv Highlight.

Siv (You and I): Von Beginn an direkter und schwungvoller, viele Instrumente, viele Effekte! Ähnliches Gesangsschema wie in Track 1. Aufbau jedoch nicht sehr spektakulär, zu hittig für einen stimmungsvollen Track. Zu sphärisch für einen echten Hit. Erneut sehr behutsames Ende.

End of June: Akustikgitarre sagt hallo, vollkommen ohne Percussion, dafür wieder schönes Duett, was sich am Ende im Mysterium verliert.

Love love love: Gitarre überwiegt, dazu sanfter Hip-Hop-Beat. Schöne Melodie in Strophe. „Uh uh uh“ erinnert an Sophie Hungers „Coucou“. Orgel dominant in schönem, harmonischen Refrain. Irgendwie ein schönes Schlaflied, im positiven Sinne.

Wanna fly: bizarre Gitarre gluckert zu Beginn vor sich herum, dann wandelt sich die Melodie in etwas Spannendes, Öffnendes. Hier hört man die luftigen Effekte auf dem Gesang. schon wieder setzt der Frauengesang mit der Percussion ein, schöne Dopplung hier. Weite Synthie-Pads machen es sich bequem, bevor ein Bass-Riff die Chose entschlackt. Refrain wiederholt sich, auch keine wirkliche Bridge.

And tragic: Finger-Picking-Begleitung, mal was Klassisches. kurzzeitig ganz minimalistisches, dann öffnet sich im Refrain der Song dank warmer Synthesizer-Pads. Finger-Picking-Gitarren bleiben die ganze Zeit da und spielen etwas Schönes. hier mal so etwas wie ein instrumentaler C-Teil nach zweitem Refrain. Das Ende ebenfalls instrumental und etwas anders bestückt als der Song, ehe sich die Spuren allesamt am Horizont verlieren.

Suckerpunch: Vorab schon bekannt, der vielleicht klarste Hit. Schon die Strophe hat Refrain-Potential – hier beginnt mal Caroline zur Abwechslung. Schöner Beat schiebt sich dezent in den Vordergrund. Der Refrain setzt sich schön ab und lullt nicht ein.

Fibromyalgia: 80s-Gitarre und treibender Beat, klarer Stimmungswechsel. Sicher der flotteste Track, wobei die sphärische Grundatmosphäre definitiv nicht aufgegeben wird. Hat Cabrio-Quality, sweetes Popstück.

Fibromyalgia Outro: Schon klar abgetrennt vom eigentlichen Track, geht dann eigentlich erst wieder neu los. Selbe Melodie, aber mit clubbigem Beat und gedämpftem Gesang. Verliert sich zwischenzeitlich in der Filterhölle. Kategorie „Nettes Zwischenspiel“.

Savant: Fast nicht modellierte Gitarre eröffnet hier den Song mit tollem Motiv. Strophe groovt sanft und behutsam voran. Wieder ein klassisches Duett, in dem die Strophen aufgeteilt werden. Hat schon was und zeigt ein Mal mehr, wie gut die Stimmen harmonieren. Kleine Sprachfetzen werden als Samples eingeworfen in instrumentalem Teil, sonst passiert in der zweiten Hälfte nicht viel, aber das ist angenehm!

Lost nor found: Zurückhaltend, sehr minimalistisch im Vergleich zu den anderen Songs. Ein friedvoller Abschluss ohne große Ausreißer oder hymnische Elemente. Gitarre fadet ganz langsam aus und beendet das Album.

Macht euch eine eigene Meinung und lauscht dem Album hier:

Schreibe einen Kommentar