Yorina – Dry your tears (EP)

Von der Mode in die Musik. Die junge Französin Yorina lernt mehr oder weniger durch Zufall Dan Levy von The Dø kennen – und produziert mit diesem eine erste Elektro-Pop-EP namens „Dry your tears“,  die gleich auf einem Major-Label rauskommt. 

Wie viel Einfluss hat der Produzent eines Albums denn nun wirklich? Man kennt sie ja, die Pressetexte, die verkaufen wollen, dass aufgrund des Mitwirkens von XY, der schon mit tollen Bands wie X, Y und sogar Z zusammengearbeitet hat, jetzt auch die neue Platte des vollkommen belanglosen Newcomers richtig klasse sein soll. In manchen Fällen stehen Produzenten aber tatsächlich für Qualität (siehe die letzten Dan-Auerbach-Releases) oder zumindest für einen erkennbaren Einfluss. Beides ist irgendwie bei Johnny-Depp-Double und The-Dø-Soundbastler Dan Levy der Fall. Nachdem es aufgrund einer unschön geendeten Romanze gerade bei seiner Hauptband nicht so läuft, hatte der Franzose vor einiger Zeit schon den lässigen Las Aves die Produzentenhand gegeben. Seine aktuelle Zusammenarbeit erinnert dabei noch stärker an den markanten Sound von The Dø. Die junge Französin Yorina veröffentlicht mit Major-Vertrag in der feschen Hosentasche ihre erste EP „Dry your tears“ und lässt dabei sowohl in der Stimme als auch im Songwriting Olivia – die zweite Hälfte von The Dø – anklingen. Ihre fünf Stücke erinnern vor allem an die jüngsten Elektro-Akustik-Versionen des Duos. Sanfte E-Pianos treffen auf eine zurückhaltende oder gar nicht existierende Percussion und sorgen Mal für Mal für markante Hooks. Nach den dynamischen „Let me believe“ und „Wild as a horse“ bietet das verträumt-loungeige „Dry your tears“ eine kleine Abwechslung. Nach dem groovenden „Pick up the phone“ schließt die Klavier-Ballade eine EP zwischen Pop, Jazz und Easy Listening ab. Für eine gute Viertelstunde reichen die leichten Melodien und der doch markante Sound locker aus. Wie es für Yorina auf einem Langspieler steht, wird sich in der Zukunft zeigen. Eine Zukunft, die noch ein bisschen mehr Dan Levy – und vielleicht auch wieder The Dø – enthalten darf.

Schreibe einen Kommentar